Mehr als jede andere Krankheit wurde die Kinderlähmung (Poliomyelitis, kurz: Polio) dazu benutzt, die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen zu propagieren. Die über Polio verbreiteten Informationen haben sich im öffentlichen Bewusstsein als absolute Wahrheit festgesetzt. Die verfügbaren Fakten über die Kinderlähmung, die dazugehörige Impfung und ihr Erfinder Jonas Salk erzählen jedoch eine ganz andere Geschichte.
Als Grundlage für diesen Artikel diente eine im Netz kursierende historische Zeitachse (bspw. auf Twitter oder hier zu finden), die jedoch keine einzige Quelle aufwies und die man somit erstmal glauben musste – oder auch nicht. Wir hatten den Ehrgeiz, jede einzelne Behauptung zu belegen, was uns bis auf wenige, eher unbedeutende Punkte auch gelungen ist. Mit Ausnahme dieser Punkte, einiger leicht verschobenen Jahreszahlen und ein oder zwei falschen Wissenschaftlernamen kann man die ursprüngliche Liste also zum großen Teil als korrekt bezeichnen. Aufgrund zusätzlich gefundener Belege ist die folgende Chronologie um einiges umfangreicher und schließt darüber hinaus mit einem kleinen Exkurs in die Eugenik ab.
Polio: Historische Zeitachse
1814
Smaragdgrün oder Pariser Grün war ein hochgiftiges Pigment, das aus Arsen und Grünspan hergestellt wurde. Die leuchtend grüne Farbe wurde von Malern, Tuchmachern, Tapetenmachern und Färbern bevorzugt. Es wurde in der Industrie, in Kinderspielzeug und als hochwirksames Rattengift eingesetzt. Die Giftigkeit der smaragdgrünen Farbe wurde erst erkannt, als das Rezept 1822 veröffentlicht wurde. Bis 1871 war die Arsenproduktion so weit gestiegen, dass Großbritannien zum größten Produzenten und Verbraucher wurde und begann, Arsen zur Herstellung von Pestiziden in die Vereinigten Staaten zu liefern. Erstaunlicherweise wurde die Herstellung von Smaragdgrün trotz der überwältigenden wissenschaftlichen Beweise für seine hochgiftige Natur bis in die 1960er Jahre (in den USA) nicht verboten.
1820
Metallarbeiter litten seit langer Zeit an Lähmungen, die der Kinderlähmung ähnelten und die durch das im verwendeten Metall enthaltene Blei und Arsen verursacht wurden. Der englische Wissenschaftler John Cooke stellte fest:1
“Zu den auslösenden Ursachen für partielle Lähmungen gehört die Vergiftung durch bestimmte mineralische Stoffe, insbesondere durch Quecksilber, Arsen und Blei. Die Dämpfe dieser Metalle oder ihre Lösung im Magen haben oft zu Lähmungen geführt.”
John Cooke, “Treatise of Nervous Diseases”, 1824, S. 269
1879
Der französische Wissenschaftler Alfred Vulpian erzeugte bei einem Hund durch Bleivergiftung experimentell eine Lähmung der Streckmuskeln und Läsionen, die denen der Poliomyelitis ähnelten. Er stellte zudem in einem Fall von Bleivergiftung eine ausgeprägte Poliomyelitis mit Kolloiddegeneration und Zellatrophie fest.2
1892
Paris Green wurde zunächst in Massachusetts durch das giftigere Pestizid Bleiarsenat ersetzt , was fortan in den USA jeden Sommer bis zu 12 Mal versprüht wurde, um den Apfelwickler zu bekämpfen. Bis 1937 wuchs der jährliche Bleiarsenatverbrauch in den USA auf 28.708 Tonnen.3
Anmerkung: Die meisten Arsenverbindungen sind giftig. Durch Arsen verursachte chronische Erkrankungen äußern sich u.a. in zentralnervösen Störungen, in schweren Fällen Paresen, schlaffen Lähmungen sowie Herz- und peripheren Kreislauffunktionsstörungen.4
1894
In der Apfelanbauregion Vermont kam es zu Ausbrüchen von Polio. In seinem Bericht vermerkte der Präsident des staatlichen Gesundheitsamtes von Vermont Dr. Charles Caverly, dass viele Kinder nach dem Verzehr von Obst erkrankten. Er stellte fest, dass die Kinderlähmung “in der Regel in Familien mit mehr als einem Kind auftrat, und da keine Anstrengungen zur Isolierung unternommen wurden, war es sehr wahrscheinlich, dass es ziemlich sicher keine ansteckende Krankheit” war5 (da nur ein Kind in der Familie erkrankte).
Anmerkung: Polio-Epidemien infizierten Gruppen von Menschen in immer denselben Gebieten – plötzlich und schnell. Diese “Polio”-Ausbrüche waren insofern ungewöhnlich, als sie den ganzen Sommer über auftraten. Apfelplantagen waren eine der am stärksten mit Pestiziden besprühten Kulturen der damaligen Zeit (mit Blei- oder Kupferarsenat).
1908
In einer Region in Massachusetts mit Baumwollspinnereien und Apfelplantagen erkrankten plötzlich 69 Kinder an Kinderlähmung.6
1916
Bei der Polio-Epidemie in New York City erkrankten mehrere tausend Menschen und über 2.000 starben. Der Wissenschaftler Harold V. Wyatt vermutete 2011, dass die Epidemie durch einen virulenten Stamm des Poliovirus verursacht wurde, der in den New Yorker Rockefeller-Labors (Rockefeller Institute for Medical Research) unter tatkräftiger Mitarbeit von Simon Flexner – der Bruder von Abraham Flexner, Autor des berüchtigten Flexner-Reports – mutmaßlich gezüchtet und “versehentlich” verbreitet wurde.7
Zitat aus der wissenschaftlichen Arbeit von Harold V. Wyatt (Hervorhebung hinzugefügt):8
In der Gesundheitsbehörde von New York City übertrugen Mediziner Material von Poliofällen auf 17 Rhesusaffen. Mitten in der größten Polio-Epidemie, die es je gab, schrieben diese Mediziner, dass ‘die Weitergabe dieses Virus fortgesetzt wird, in der Hoffnung, seine Virulenz zu erhöhen‘. Warum?”
H.V. Wyatt, “The 1916 New York City Epidemic of Poliomyelitis: Where did the Virus come From?”, The Open Vaccine Journal, 2011
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Anmerkung: Jahrtausende lang war das wilde oder natürlich vorkommende Poliovirus ein häufiger und harmloser Darmbewohner. Das Poliovirus ist ein Enterovirus und bislang sind mindestens 71 Enteroviren bekannt. Laut Peter Duesberg sind viele Enteroviren harmlose “Passagierviren”.9
1918
Calciumarsenat wurde vor allem bei Baumwollkulturen eingesetzt. Wurden 1918 in den USA lediglich 50.000 Pfund (etwa 23 Tonnen) Calciumarsenat abgesetzt, waren es 1920 bereits zehn Millionen Pfund (etwa 4.540 Tonnen). Der Verbrauch stieg danach weiter an; so brachte eines der ersten Agrarflug-Unternehmen das Insektizid 1927 auf einer Fläche von über 2.000 km² Baumwollfeldern aus.10
1921
Im Alter von 39 Jahren war Franklin D. Roosevelt über Nacht gelähmt, nachdem er am Vortag in einer Bucht schwamm, die durch industrielle Abwässer verschmutzt war. Offizielle Diagnose: Polio.
Neuere Untersuchungen vermuten, dass FDR am Guillain-Barré-Syndrom litt.11
1925
Die englischen Behörden begannen mit der Untersuchung von importiertem Obst, nachdem eine Reihe von Erkrankungen bei britischen Konsumenten von in Amerika angebautem Obst aufgetreten war. Das britische Gesundheitsministerium stellte Bleiarsenatrückstände fest, die über dem zulässigen Wert lagen, und warnte vor dem Verzehr importierter Äpfel. Das Vereinigte Königreich verbot schließlich 1926 temporär die Einfuhr von Äpfeln aus den USA.
1926
Ein plötzlicher und örtlich begrenzter Polio-Ausbruch in der britischen Stadt Broadstairs wurde von dem Epidemiologen Dr. W. Lloyd Aycock nach akribischer Recherche mit kontaminierter Kuhmilch in Verbindung gebracht.12 Betroffen waren Einrichtungen wie Internate, die wenig Kontakt zueinander hatten, jedoch Milch aus einer gemeinsamen Quelle bezogen.
Viele Polio-Epidemien zwischen 1905 und den 1940er Jahren wurden von Medizinern mit verunreinigter Milch in Verbindung gebracht. Diese Epidemien endeten, als die verdächtigten Milchlieferungen gestoppt wurden. Damals wurde Bleiarsenat als Dippmittel verwendet, aber auch das Formaldehyd, das der Milch zwecks Verlängerung der Haltbarkeit zugesetzt wurde, könnte dafür verantwortlich gewesen sein (die Australian Medical Gazette berichtete 1897, dass Formalin, eine wässrige Lösung von Formaldehyd, bei einigen Konsumenten der damit versetzten Milch Lähmungen hervorrief13).
1943
Das neurotoxische Pestizid DDT wurde in den USA intensiv auf seine Wirksamkeit und eventuelle schädliche Auswirkungen untersucht. Ende des Jahres 1944 wurden monatlich etwa 900 Tonnen DDT für das US-Militär hergestellt, bei Kriegsende waren es etwa 1.350 Tonnen im Monat.
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Die Rockefeller Foundation spielte schon früh eine wichtige Rolle bei der Förderung des Einsatzes von DDT. Während des Zweiten Weltkriegs half die Stiftung bei der Erprobung von DDT in den Vereinigten Staaten, Nordafrika und Italien. So war einer der ersten großen Einsätze von DDT die Läusebekämpfung bei einer Typhus-Epidemie, die 1943/44 in Neapel ausgebrochen war.14 Mit Hilfe eines damals neuen Verfahrens konnten große Teile der Bevölkerung rasch entlaust werden. In der Presse wurde der Erfolg hauptsächlich DDT zugeschrieben; es galt fortan als “Wundermittel” gegen von Insekten übertragene Krankheiten.15
1944
Das US-amerikanische Nationale Gesundheitsinstitut (NIH) berichtete, dass DDT die Vorderhornzellen schädigt (wie es laut Lehrmeinung auch bei der Kinderlähmung der Fall ist).16 Zu dem gleichen Ergebnis kam 1945 eine Studie im British Medical Journal.17
1945
DDT wurde in den amerikanischen Haushalten weit verbreitet eingesetzt. So wurden beispielsweise mit DDT imprägnierte Tapeten in den Kinderzimmern angebracht. DDT war als Mittel zur Bekämpfung von durch Insekten übertragene Krankheiten sehr populär. Es wurde überall versprüht: in Häusern und Gärten, auf Erwachsene und Kinder.
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Von 1945 bis 1952 führte die Rockefeller Foundation ein experimentelles Anti-Malaria-Programm mit DDT in Mexiko durch, “das Teil ihrer globalen Mission war, Erkenntnisse darüber zu verbreiten, wie man malariaübertragende Moskitos mit DDT bekämpfen kann”.18
1946
Zwei Wissenschaftler stellten während einer Poliomyelitis-Epidemie in Utah fest, dass von insgesamt 206 untersuchten Personen 192 (also 93,2%) ein bis zwei Wochen vor Ausbruch der Krankheit frisches, ungeschältes bzw. ungewaschenes Obst verzehrt hatten. In der gleichen Studie wird gezeigt, dass 1943 in Utah, New York und Kalifornien die Fälle von Poliomyelitis parallel zu den Erntezeiten auftraten.19
1949
Verschiedene Ärzte berichteten über Erfolge bei der Behandlung von “Polio” mit Antitoxinen, die üblicherweise bei Vergiftungen eingesetzt wurden – Dimercaprol und Ascorbinsäure. So berichtete Dr. Fred R. Klenner beispielsweise:21
“Während der Poliomyelitis-Epidemie in North Carolina im Jahr 1948 wurden 60 Fälle mit dieser Krankheit bei uns behandelt. […] Die angewandte Behandlung bestand aus Vitamin C in hohen Dosen. Es wurde […] alle zwei bis vier Stunden verabreicht. Die Anfangsdosis betrug 1000 bis 2000 mg, je nach Alter. Kinder bis zu vier Jahren erhielten die Injektionen intramuskulär. […] Alle Patienten waren nach 72 Stunden klinisch gesund.”
Fred R. Klenner, “The Treatment of Poliomyelitis and Other Virus Diseases with Vitamin C”, Journal of Southern Medicine and Surgery, Juli 1949, Vol. 111, No. 7, S. 209–214
1951
Der amerikanische Wissenschaftler Albert Sabin stellte fest, dass das US-Militär auf den Philippinen eine erstaunlich hohe Polio-Rate aufwies.22 Betroffen war ungefähr einer von 79 Rekruten. Die philippinischen Ureinwohner betrachteten Polio als “Krankheit des weißen Mannes”,23 da sie anscheinend niemanden sonst betraf. Sabin stellte in China24 und Japan25 ähnliches fest. Alle Rekruten des US-Militärs mussten sich einer Entlausung mit DDT unterziehen. Dies erforderte eine vollständige “Desinfektion” des Körpers. Die Dorfbewohner in der Nähe der Militärstützpunkte wurden jedoch nicht desinfiziert und obwohl sie sich oft unter die Soldaten mischten, erkrankten sie nicht an Polio.26
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Die Wissenschaftler Dr. Ralph Scobey und Dr. Morton Biskind sagten vor dem US-Kongress aus, dass die landesweit als “Polio” bekannten Lähmungen durch Industriegifte verursacht wurden. Dr. Biskind legte Beweise dafür vor, dass Pestizide die Hauptursache für Polio-Epidemien waren.27 Dr. Scobey berichtete, dass er bei der Analyse chemischer Spuren im Blut von Polio-Opfern eindeutige Beweise für eine Vergiftung gefunden habe.28 Beide sagten aus, dass die “Virustheorie” von der chemischen Industrie und der Regierung absichtlich erfunden wurde, um beide Parteien vor Rechtsstreitigkeiten zu bewahren.
1953
Der ausgebildete Epidemiologe Dr. Morton Biskind stellte in seiner wissenschaftlichen Arbeit fest:29
“Wenn die Bevölkerung einer chemischen Substanz ausgesetzt wird, von der bekannt ist, dass sie bei Tieren Läsionen im Rückenmark hervorruft, die denen der menschlichen Kinderlähmung ähneln, und danach letztere Krankheit stark zunimmt und ihren epidemischen Charakter Jahr für Jahr beibehält, ist es dann unvernünftig, einen ursächlichen Zusammenhang zu vermuten?”
Morton S. Biskind, “Public health aspects of the new insecticides”, American Journal of Digestive Diseases, 1953
Und:
“McCormick,30 Scobey31 32 und Goddard33 haben in ausführlichen Studien darauf hingewiesen, dass bei der Entstehung der Kinderlähmung mit Sicherheit andere Faktoren als Infektionserreger eine Rolle spielen, angefangen von Ernährungsfehlern bis hin zu einer Vielzahl von Giften, die das Nervensystem beeinträchtigen.”
Morton S. Biskind, “Public health aspects of the new insecticides”, American Journal of Digestive Diseases, 1953
Das Unterdrücken wissenschaftlicher Erkenntnisse war offensichtlich auch vor 70 Jahren schon Usus. So konstatierte Dr. Biskind in der gleichen Arbeit (Hervorhebung hinzugefügt):
“1945 war sogar bekannt, dass DDT im Körperfett von Säugetieren gespeichert wird und sich in der Milch anreichert. Mit diesem Vorwissen hätte die Serie von katastrophalen Ereignissen, die auf die intensivste Massenvergiftungskampagne in der Geschichte der Menschheit folgte, die Experten nicht überraschen dürfen. Doch weit davon entfernt, einen Kausalzusammenhang zuzugeben, der so offensichtlich ist, dass er in jedem anderen Bereich der Biologie sofort akzeptiert würde, wurde praktisch der gesamte Kommunikationsapparat, sowohl von Laien als auch von Wissenschaftlern, darauf verwandt, die überwältigenden Beweise zu leugnen, zu verheimlichen, zu unterdrücken, zu verbiegen und sie ins Gegenteil zu verkehren. Verleumdung, üble Nachrede und wirtschaftlicher Boykott wurden bei dieser Kampagne nicht vergessen.”
Morton S. Biskind, “Public health aspects of the new insecticides”, American Journal of Digestive Diseases, 1953
Bezüglich der damals offenbar nicht existenten, allgemeinen toxikologischen Sicherheit fügte er nicht ohne Sarkasmus hinzu:
“Und ein neuer Grundsatz der Toxikologie scheint sich in der Literatur festgesetzt zu haben: Egal wie tödlich ein Gift für alle anderen tierischen Lebewesen sein mag, wenn es die Menschen nicht sofort tötet, ist es sicher. Wenn es dennoch eindeutig einen Menschen tötet, ist das Opfer selbst schuld – entweder war es ‘allergisch’ gegen das Gift (die unentschuldbare Sünde!) oder es hat es nicht richtig angewendet.”
Morton S. Biskind, “Public health aspects of the new insecticides”, American Journal of Digestive Diseases, 1953
1954
Dr. Jonas Salk hatte seinen Polio-Impfstoff zur Erprobung fertig (er gab zu, dass er bei der Entwicklung etwa 17.000 Affen “opferte”, da Affennieren für die Herstellung von Gewebekulturen für die Zubereitung von Virussuspensionen verwendet wurden34). Er stützte sich auf die Theorie, dass Kinder gegen lebende Polioviren immun werden, wenn man ihnen tote Polioviren injiziert. Um das Virus abzutöten, vergiftete er es mit Formaldehyd, bevor er es in seinen Impfstoff gab.35 Er testete dieses Präparat daraufhin an mehr als 400.000 US-amerikanischen Kindern.36 Danach wurde berichtet, dass “nur” 112 der Kinder, die drei Spritzen mit seinem Impfstoff erhielten, innerhalb der nächsten Monate an Polio erkrankten.37 Salk bewertete sein Experiment als Erfolg. In den Ergebnissen seiner Sicherheitstests blieben jedoch alle Fälle von Kindern unberücksichtigt, die nach einer oder zwei Dosen des Impfstoffs – oder innerhalb von zwei Wochen nach der dritten Dosis – gelähmt waren. Diese wurden als Poliofälle in der nicht geimpften Kontrollgruppe gezählt und stellten somit die Aussagekraft seiner Ergebnisse in Frage, da es unmöglich war, die Wirkung seines Impfstoffs zu beurteilen.38
Die Zulassung des Salk-Impfstoffs hätte verhindert werden können, wenn ein Bericht von Dr. Bernice Eddy, der leitenden Wissenschaftlerin des Sicherheitstestlabors der US-Regierung, ernst genommen worden wäre. Eddy erklärte, dass der von ihr getestete Salk-Impfstoff bei Affen schwere Lähmungen verursachte. Sie fotografierte die erkrankten Affen, brachte diese Fotos zu ihrem Chef Dr. William Workman und wurde als Panikmacherin gerügt. Ein Jahr, nachdem sich ihre Warnungen bewahrheitet hatten, wurde ihr die Arbeit an der Polioforschung untersagt.39
1955
Am 12. April wurde der Salk-Impfstoff gegen Kinderlähmung von der National Foundation for Infantile Paralysis vor 500 geladenen Ärzten und 200 Journalisten als sicher und wirksam erklärt40 und noch am gleichen Tag zugelassen. Daraufhin wurden über 200.000 Menschen, hauptsächlich Schulkinder, geimpft. Innerhalb eines Monats erkrankten 40.000 Kinder an Polio, Hunderte waren dauerhaft gelähmt und mindestens 10 Kinder starben. Historisch gesehen wird dieser Vorfall als “Cutter Incident” bezeichnet.41 Cutter Laboratories war eines von mehreren Unternehmen, denen die US-Regierung eine Lizenz für die Herstellung des Salk-Impfstoffs gab. Am 8. Mai 1955 wurde die gesamte US-Produktion des Impfstoffs ausgesetzt. Nach eiligen Zusammenkünften zwischen Salk, den Herstellern und dem US-Sanitätsinspekteur wurde der Vertrieb des Impfstoffs fünf Tage später wieder aufgenommen.
Um den US-Präsidenten, die Impfstoffhersteller, Salk und sich selbst vor der Demütigung eines völligen Misserfolgs zu bewahren, mussten die amerikanischen Gesundheitsbehörden die Zahl der Poliomyelitisfälle drastisch senken. Dazu änderten sie die Art und Weise, wie sie die Poliomyelitis-Fälle erfassten. Vor 1955 stuften die Behörden einen Patienten als an paralytischer Poliomyelitis (Kinderlähmung) erkrankt ein, wenn er 24 Stunden lang an Lähmungs-Symptomen litt. Ab 1955 mussten die Patienten mindestens 60 Tage lang an diesen Lähmungserscheinungen leiden, um als an Polio erkrankt zu gelten. Gleichzeitig wurden auch Coxsackie-Virus-Infektionen und aseptische Meningitis von der Poliomyelitis unterschieden, was vorher nicht der Fall war.42
“Hearings Before The Committee On Interstate And Foreign Commerce House Of Representatives“, Intensive Immunization Programs, 15. & 16. Mai 1962, S. 83
Da sich viele Menschen innerhalb 60 Tagen erholten, ging allein durch diese Maßnahme die offizielle Zahl der Fälle drastisch zurück. Dieser “Rückgang” der Poliofälle wurde offiziell dem Impfstoff zugeschrieben.
Außerdem sollten künftig alle Poliofälle, die innerhalb 30 Tagen nach der Impfung auftraten, nicht mehr dem Impfstoff zugeschrieben, sondern als “präexistent” erfasst werden.43
***
Der Feldversuch mit dem Salk-Impfstoff wurde im Journal of the American Statistical Association deutlich kritisiert (Hervorhebung hinzugefügt):44
“[…] 59 Prozent des Versuchs waren wertlos, weil es keine angemessenen Kontrollen gab. Die verbleibenden 41 Prozent mögen in Ordnung sein, enthalten aber interne Hinweise auf eine Verzerrung zugunsten der Geimpften. Es bestand die Hoffnung, dass in Großbritannien eine unabhängige Studie unter der Schirmherrschaft des Medical Research Council durchgeführt werden würde, aber diese wurde aufgegeben, da man zu dem Schluss kam, dass der Impfstoff zu gefährlich sei.”
Kenneth A. Brownlee, “Statistics of the 1954 Polio Vaccine Trials”, Journal of the American Statistical Association, Dezember 1955
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Zeitgleich mit der Markteinführung des Impfstoffs ging sowohl die Verwendung von DDT und anderen Pestiziden als auch aufgrund oben beschriebener Gründe die Polio-Inzidenz in den USA stark zurück (siehe auch Grafik unten). Der Rückgang des DDT-Einsatzes war u.a. auf die wachsende Besorgnis der Öffentlichkeit über die negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die zunehmenden staatlichen Beschränkungen des DDT-Einsatzes zurückzuführen.
Die Verlagerung des Verkaufs von DDT in Länder der Dritten Welt wurde hingegen beschleunigt; so stiegen die DDT-Exporte von 12% der Gesamtproduktion im Jahr 1950 auf 67% im Jahr 1969.45
1955+
Der inzwischen “verbesserte” Polio-Impfstoff wurde Millionen von Menschen verabreicht, doch die verwendeten Adjuvantien wie z.B. Aluminiumphosphate waren nicht das einzige Problem. Der Polio-Impfstoff enthielt das Simian-Virus 40 (SV40)47 und das AIDS-Virus48 – beides Affenviren. Im Jahr 2002 veröffentlichte die Fachzeitschrift Lancet Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen mit SV40 kontaminierten Polio-Impfstoffen und Non-Hodgkin-Lymphomen.49 Laut dem führenden Impfstoffentwickler Dr. Maurice Hilleman hatte der Pharmariese Merck das Virus versehentlich durch seinen Polio-Impfstoff freigesetzt.50 Es ist unklar, wann genau SV40 aus dem Polio-Impfstoff entfernt wurde. Auch der Zeitpunkt variiert von Land zu Land. So wurden beispielsweise in Italien noch 1999 mit SV40 kontaminierte Polioimpfstoffe verabreicht.51 Den Autoren einer 2002 veröffentlichten Studie zufolge könnte der Impfstoff für bis zur Hälfte der jährlich diagnostizierten 55.000 Non-Hodgkin-Lymphom-Fälle verantwortlich sein.52 Es ist unklar, inwieweit der Anstieg der Krebsraten, der in den Jahrzehnten seit Beginn der Polioimpfungen zu beobachten ist, auf die mit SV40 kontaminierten Impfstoffe zurückzuführen ist, da keine Studien durchgeführt wurden, die diesen Zusammenhang untersuchen.
Nebenbei bemerkt sind vom Mikrobiologen Dr. Kevin McKernan in den Corona-“Impfstoffen” von Pfizer sogenannte SV40-Promotoren gefunden worden.53 Dass seit Anfang 2021 ein besorgniserregender Anstieg der Krebsfälle vor allem bei jüngeren Menschen zu verzeichnen ist,54 sollte zu denken geben.
1962
Rachel Carsons Buch “Silent Spring” wurde veröffentlicht. Das Buch dokumentiert die schädlichen Auswirkungen des wahllosen Einsatzes von Pestiziden auf die Umwelt. Carson beschuldigte die chemische Industrie, Desinformationen zu verbreiten, und die Behörden, sich dem Betrug anzuschließen.
1972
Die US-Umweltbehörde EPA verfügte aufgrund der schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und der potenziellen Risiken für die menschliche Gesundheit die Einstellung der Verwendung von DDT.55
Im gleichen Jahr wurden die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Verwendung von DDT auch in Deutschland durch das sogenannte DDT-Gesetz verboten.
2011
Die WHO empfahl immer noch DDT zur “Bekämpfung von Malaria-Vektoren” in Innenräumen aufgrund der “längsten Restwirksamkeit” aller Pestizide. Zudem sei DDT laut damals aktuellen Untersuchungen nur für Tiere problematisch, jedoch “bei richtiger Anwendung” nicht für den Menschen.56
2015
DDT wurde über die Jahre mit Schäden des Nervensystems,57 Brustkrebs,58 59 Leberkrebs60 sowie Geburtsfehlern61 und Störung der Sexualhormone62 in Verbindung gebracht.
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO stufte DDT schließlich als “wahrscheinlich krebserregend” ein. Außerdem wies sie darauf hin, dass DDT das Immunsystem unterdrücken und die Sexualhormone stören kann.63
2017
Die WHO gab widerwillig zu, dass die Explosion von neuen Poliofällen vor allem in der dritten Welt überwiegend auf den Polio-Impfstoffstamm der zunehmenden Impfprogramme zurückzuführen sei.
2018
Eine indische Studie stellte auf der Grundlage von Daten aus dem indischen Polio-Überwachungsprogramm (National Polio Surveillance Programme, NPSP) einen engen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit nicht-poliobedingter akuter schlaffer Lähmungen (Non-Polio Acute Flaccid Paralysis, NPAFP) und der indischen Polio-Schluckimpfkampagne fest.64 Die Inzidenz der akuten schlaffen Lähmungen (AFP) war in Indien zurückgegangen, die NPAFP-Inzidenz hatte jedoch seit 2000 zugenommen.
Die Autoren erklärten:
“[…] unsere Ergebnisse legen nahe, dass der Anstieg der NPAFP (und der spätere Rückgang dieser Fälle) tatsächlich eine unerwünschte Auswirkung des Polio-Impfprogramms war.”
2019
Im November musste die WHO erneut gestehen, dass Poliofälle durch den Polio-Impfstoff verursacht wurden. Diesmal in Afrika. Genauer in Nigeria, im Kongo, in der Zentralafrikanischen Republik und in Angola. In sieben anderen afrikanischen Ländern gab es ähnliche Ausbrüche und auch in Asien wurden Fälle gemeldet.
2020
Die Polio-Impfstoff-Epidemie greift weiter um sich. So gestand die WHO auch in diesem Jahr weitere Fälle im Sudan, in Äthiopien, in der Zentralafrikanischen Republik und im Tschad ein. 65 Die Ursache sah die WHO in der niedrigen Impfquote und empfahl: mehr Polio-Impfungen.66
Ausflug in die Eugenik
Das nach dem “erfolgreichen” Erfinder des Polio-Impfstoffs benannte Salk Institut wurde 1962 mit finanzieller Unterstützung der National Foundation for Infantile Paralysis (Nationale Stiftung für Kinderlähmung), heute bekannt als March of the Dimes (MOD), gegründet.
MOD wurde 1938 mit dem Ziel gegründet, die Kinderlähmung auszurotten. Das geschah zu einer Zeit, als das Eugenik-Establishment in der amerikanischen Gesundheitsszene bereits eine wichtige, aber noch nicht populäre Rolle spielte. Die Theorie der Eugenik basiert auf der Vorstellung, dass selektive Fortpflanzung zu einer allmählichen “Verbesserung” der menschlichen Rasse führen kann und dass bestimmte Familien aufgrund ihrer “überlegenen” Gene geeignet(er) sind, die Gesellschaft zu führen.67
Zu den wichtigsten Eugenik-Organisationen der USA gehörten damals die American Eugenics Society (AES) und die American Society of Human Eugenics (ASHE), die von den Familien Rockefeller, Carnegie und Harriman finanziert wurden, sowie das in diesem Artikel unter 1916 bereits erwähnte Rockefeller Institute for Medical Research. Es sei darauf hingewiesen, dass die Rockefellers maßgeblich an der Finanzierung und Förderung der Eugenik in der ganzen Welt beteiligt waren. Die Eugenik-Bewegung förderte die selektive Paarung, die künstliche Befruchtung sowie die Zwangssterilisation und Euthanasie als wichtige Mittel zur Ausmerzung sogenannter “minderwertiger” Menschen.
Kurz vor der Gründung des Salk-Instituts kündigte MOD an, seine Polio-Programme auslaufen zu lassen und seine Ressourcen auf “Geburtsfehler” zu konzentrieren.
MOD hat auch direkt an Planned Parenthood gespendet, was in klarem Widerspruch zu ihrem erklärten Auftrag “Kampf für die Gesundheit aller Mütter und Babys” steht. Planned Parenthood ist eine gemeinnützige Organisation, die “reproduktive Gesundheitsfürsorge” in den USA und im Ausland anbietet.
Von 2019-2020 hatte die Organisation über 350.000 Abtreibungen vorgenommen und wurde dafür kritisiert, dass sie “Ressourcen weg von der Frauengesundheit und hin zur Abtreibung lenkt.” Es überrascht nicht, dass ein Blick in die Geschichte der Organisation zeigt, dass Planned Parenthood seine Wurzeln in den Vorstellungen der Eugenik hat.
Planned Parenthood wurde von Margaret Sanger gegründet, die keineswegs eine “Geburtenkontrollaktivistin” war, wie der Mainstream glauben machen will, sondern eine rassistische Eugenikerin, die die Welt von “untauglichem” Menschenmaterial befreien wollte. In ihrem Aufsatz “A Plan for Peace” beschreibt sie die wichtigsten Ziele des von ihr vorgeschlagenen “Bevölkerungskongresses”, darunter
“eine strenge und rigide Sterilisations- und Segregationspolitik für den Teil der Bevölkerung, dessen Nachkommenschaft verdorben ist oder dessen Vererbung so beschaffen ist, dass verwerfliche Eigenschaften auf die Nachkommenschaft übertragen werden können”.
Sie erwähnt auch die Notwendigkeit, “die Aufnahme und den Ausstoß von Schwachsinnigen, Geisteskranken und Epileptikern zu kontrollieren”.
Was hat dies nun mit Polio oder Dr. Salk zu tun? Einiges.
Erstens wurde interessanterweise Salks Polioforschung von der Mutter von Cordelia Scaife May finanziert, einer Erbin des Bankvermögens der Familie Mellon, die Margaret Sanger bewunderte und später dem Vorstand der International Planned Parenthood Foundation beitrat.
Einigen Berichten zufolge befürwortete May Zwangssterilisationen als Mittel zur Begrenzung der Geburtenrate in Entwicklungsländern. Später trat May dem Vorstand des Population Council bei, einer von John D. Rockefeller III gegründeten Organisation, die sich auf die Bevölkerungsreduzierung konzentriert.
Zweitens entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass der “Vater der Impfstoffe” Jonas Salk einer der Hauptbefürworter der Bevölkerungskontrolle war. Denn Salk veröffentlichte 1973 sein Buch “The Survival of the Wisest” (Das Überleben der Klügsten), das in großen Teilen auf die malthusianische Depopulations-Agenda fixiert ist. Sein Buchtitel ist eine Anspielung auf das darwinistische Konzept des Überlebens des Stärkeren.
Er beginnt das Buch mit der Feststellung, dass unser großes Problem darin besteht, dass es zu viele Menschen gibt. Der Mensch soll regulierend eingreifen und den Platz von Mutter Natur einnehmen, denn Mutter Natur, so Salk, verfüge über natürliche Funktionen zur Erhaltung des Gleichgewichts und zur Regulierung von Populationen durch Krankheit und Tod, was seiner Meinung nach gut ist. Er postuliert, dass der Mensch in diese Rolle schlüpfen und genau das Gleiche tun müsse. Und da das “Überleben der Stärksten” sich zum “Überleben der Klügsten” gewandelt hätte, solle die Elite, die im Grunde in der wissenschaftlichen Klasse verkörpert sei, jetzt als Entscheidungsinstanz für Mutter Natur fungieren. Infolgedessen müssten sie Strukturen und Systeme einrichten, um zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht.
Kapitel 7 mit dem Titel “Mutationen” ist aus heutiger Sicht besonders bezeichnend. Salk plädiert hier für den Einsatz modernster Technologien, einschließlich der Manipulation menschlicher DNA oder RNA und des Einsatzes von Viren (insbesondere in den Fortpflanzungsorganen), um auf diese Weise die weltweite Bevölkerungszahl zu kontrollieren.
So schreibt er auf Seite 42:
“‘Mutationen’ […] würden auch durch die natürliche oder experimentelle Einführung eines Virus in eine Samen- oder Eizelle hervorgerufen, dessen genetische Information dann entweder in die DNA oder die RNA eingebaut und weitergegeben würde.”
Dr. Jonas Salk, The Survival of the Wisest, 1973
Er behauptet zwar, dass es ihm um das allgemeine Wohlergehen der Menschheit geht, doch wirkt dies wie eine Rechtfertigung für die Existenz einer Wissenschaftsdiktatur, denn er prophezeit, dass die Welt von wissenschaftlichen Experten anstelle von demokratischen Kräften und überholten Moralvorstellungen regiert werden würde.
Es gäbe noch mehr über dieses Werk zu berichten, doch für eine erste Einordnung, wes Geistes Kind Jonas Salk war und auf welchen ideologischen Grundlagen seine Forschung und letztendlich auch seine Impfstoffe beruhten, sollte es reichen.
Schlußfolgerung
Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass die damalige Polio-Epidemie nichts mit dem gegenwärtigen “Impfzeitalter” zu tun hat. Im Gegenteil: die Behauptung, die Kinderlähmung sei durch die Impfung in der westlichen Welt “ausgerottet” worden, ist nachweisbar ein Mythos, der dazu beitrug, den Grundstein für den weit verbreiteten Glauben an die Sicherheit und Wirksamkeit aller Impfstoffe zu legen.
Krankheiten wie Polio und die anschließende Impfpropaganda haben ab 2021 einen Großteil der Bevölkerung dazu gebracht, eine experimentelle Gen-“Impfung”, die auf einer kaum erprobten Technologie beruht, ohne jede Bedenken zu akzeptieren.
Quellen
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