Für Nazi-Industrielle und Hitler-Bankiers war “alles verziehen”

Was haben die zahllosen Nazi-Finanziers und Hitlers persönlicher Bankier Hjalmar Schacht gemeinsam? Praktisch alle sind einer nennenswerten strafrechtlichen Verfolgung wegen ihrer Beteiligung am Dritten Reich entgangen. Wie der folgende Auszug eines Kapitels aus “Tower of Basel: The Shadowy History of the Secret Bank that Runs the World” von Adam LeBor deutlich zeigt, war die Grundlage des Vierten Reiches, das nach LeBors Worten “eher ein finanzielles als ein militärisches Imperium” war, fast ausschließlich das Werk von Nazi-Finanziers und -Bankiers. Url

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Hjalmar Schacht als Reichsbankpräsident mit Adolf Hitler im Jahr 1935 (bei der Grundsteinlegung für das neue Reichsbankgebäude in Berlin).

Von Adam LeBor Url

Kapitel 10: Alles ist verziehen

Trotz des Marshall-Plans war Nachkriegsdeutschland am Boden zerstört und seine Bevölkerung hatte kaum die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ein Fünftel aller Wohnungsbestände war zerstört, die Nahrungsmittelproduktion betrug etwa die Hälfte des Vorkriegsniveaus, und die Industrieproduktion lag 1947 bei einem Drittel des Niveaus von 1938.1 Grundlegende Güter waren rationiert, Löhne und Preise wurden kontrolliert. Der Schwarzmarkt blühte und es gab keine funktionierende Zentralbank. Offiziell hatte die Reichsbank aufgehört zu existieren. Die Reichsmark war immer noch im Umlauf, obwohl die wichtigste Währungseinheit amerikanische Zigaretten waren. Url

Im Jahr 1948 änderte sich alles. Die Reichsbank wurde vollständig abgeschafft und durch die Bank deutscher Länder (BdL) ersetzt. Die D-Mark ersetzte die Reichsmark. Die BdL war eine nationale Verrechnungsstelle für die Banken der deutschen Bundesländer in der westlichen Besatzungszone, die im Großen und Ganzen der amerikanischen Federal Reserve nachempfunden war. Im Gegensatz zur Reichsbank, die unter die Kontrolle der Regierung gestellt worden war, war die Unabhängigkeit der BdL, die Deutschland nun bei der BIZ [Bank für Internationalen Zahlungsausgleich] in Basel vertrat, verfassungsrechtlich garantiert. Url

Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht war von der D-Mark nicht begeistert. Sie war weder durch Gold noch durch Devisenreserven gedeckt. Es handelte sich um eine Fiat-Währung, die von den westlichen Behörden eingeführt worden war. Schacht sagte Wilhelm Vocke, dem Präsidenten der neuen Deutschen Nationalbank, dass die D-Mark in sechs Wochen zusammenbrechen würde. Doch Schacht irrte sich. Die D-Mark war gestützt, und zwar durch Werte, die noch stärker waren als Gold oder Devisen: das Vertrauen der Öffentlichkeit und die Nachkriegsplanung der Nazi-Führung. Url

Gleichzeitig hob Ludwig Erhard, der Wirtschaftsdirektor der britischen und amerikanischen Besatzungszone, Preisbeschränkungen und Kontrollen auf. Die Ergebnisse waren spektakulär. Die Beschäftigung stieg sprunghaft an, die Inflation sank drastisch, die Wirtschaft boomte. Die D-Mark war stabil und genoss das volle Vertrauen der Bevölkerung. Die Westmächte und ihre deutschen Untergebenen verkündeten den Beginn einer neuen Ära. Url

Doch die neue Zentralbank, die neue Währung und der wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands waren alle tief im Dritten Reich verwurzelt. Da die deutschen Unternehmen – insbesondere die Rüstungsunternehmen – ihre massiven Gewinne trotz der alliierten Bombenangriffe und der Reparationszahlungen reinvestiert hatten, war der Kapitalstock Deutschlands – seine Produktionsanlagen, Gebäude, Infrastruktur und andere Vermögenswerte – 1948 sogar größer als 1936.2 Url

Die finanziellen Zusammenhänge zwischen dem Dritten Reich und Nachkriegsdeutschland reichten bis an die Spitze. Der erste Präsident der BdL, Wilhelm Vocke, war ein Reichsbank-Veteran und Verbündeter von Hjalmar Schacht. Vocke saß von 1919 bis 1939 im Vorstand der Reichsbank und war von 1930 bis 1938 Deutschlands stellvertretendes Mitglied im Verwaltungsrat der BIZ. Zu den Gouverneurssitzungen würde er nun nach Basel zurückkehren. Vocke blieb seinem ehemaligen Chef gegenüber loyal und sagte bei Schachts Prozess in Nürnberg aus. Er stellte die unwahrscheinliche Behauptung auf, Schacht habe geglaubt, die Aufrüstung Deutschlands diene der Unterstützung einer Politik der bewaffneten Neutralität und dem Abbau der Arbeitslosigkeit.3 Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen in der BdL war Vocke jedoch nicht in die Nazipartei eingetreten. Jede staatliche Institution im Nachkriegsdeutschland – Polizei, Justiz, Beamte, Lehrer, Ärzte und Geheimdienste – stützte sich auf ehemalige Nazis, um zu funktionieren. Aber die Kontinuität unter den Bankern war auffällig. Zwischen 1948 und 1980 waren 39 Prozent der Beamten in den Vorständen und Aufsichtsräten der BdL, der Zentralbanken der Bundesländer oder der Bundesbank (der Nachfolgerin der BdL) ehemalige Nazis.4 Url

Die Sitzung des BIZ-Verwaltungsrats im Mai 1935. Zu den Anwesenden gehörten Montagu Norman, Hjalmar Schacht und Kurt Freiherr von Schröder, ein mächtiger Nazi-Privatbankier
Die Sitzung des BIZ-Verwaltungsrats im Mai 1935. Zu den Anwesenden gehörten Montagu Norman, Hjalmar Schacht und Kurt Freiherr von Schröder, ein mächtiger Nazi-Privatbankier. (Mit freundlicher Genehmigung der BIZ)

Einige, wie Fritz Paersch, waren wichtige Figuren in Hitlers Wirtschaftsimperium gewesen. Paersch war der Vordenker bei der Ausplünderung und Verwüstung Polens durch die Nazis. Als Präsident der Zentralbank im deutsch besetzten Polen reorganisierte er die Währung. Ohne seine Arbeit hätte die Nazi-Besatzung wirtschaftlich nicht funktionieren können. Hans Frank, der Generalgouverneur von Polen, der die Ermordung, Versklavung und Deportation von Millionen von Polen und polnischen Juden überwachte, war ein großer Bewunderer von Paersch. Frank wurde in Nürnberg der Kriegsverbrechen für schuldig befunden und hingerichtet. Auch Paersch hätte vor Gericht gestellt werden müssen, stattdessen lebte er in Freiheit und bewarb sich um eine leitende Position bei der BdL. Er wurde wegen seiner Kriegsvergangenheit abgelehnt, wurde aber mit einer Stelle als Vizepräsident der hessischen Landeszentralbank entschädigt, wo er bis 1957 arbeitete. Dann fand Paersch eine neue Anstellung: als offizieller Liquidator der Reichsbank, deren juristische Angelegenheiten immer noch stockten.5 Url

Wie Schacht in den 1930er Jahren wurde auch Ludwig Erhard, der Wirtschaftsdirektor der westlichen Besatzungszonen, als Wundermacher gefeiert. Die Wahrheit war eher prosaischer Natur. Erhard, der spätere Bundeskanzler von Westdeutschland, war eine zwiespältige Figur. Er weigerte sich, einer nationalsozialistischen Parteiorganisation beizutreten und war mit dem deutschen Widerstand verbunden. Erhard hatte jedoch Gelder von der Reichsgruppe Industrie angenommen, einer Organisation deutscher Industrieller, darunter die IG Farben, die Hitler unterstützte. Für seine Arbeit auf dem Gebiet der Wirtschaft wurde er mit dem Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnet. 1943 wurden die deutschen Bankiers und Industriellen, die erkannten, dass der Krieg verloren war, auf Erhards Arbeit aufmerksam. Sie bildeten zwei Gruppen, um sich auf die Zukunft vorzubereiten und ihre wirtschaftliche Macht in der Nachkriegswelt zu sichern: das “Committee for Foreign Economic Affairs”, das sich aus Finanziers und Industriellen zusammensetzte, und die “Small Working Group” (Kleiner Arbeitskreis), die ausschließlich aus Industriellen bestand, darunter Hermann Schmitz, der Vorstandsvorsitzende der IG Farben und BIZ-Direktor.6 Erhard war das Bindeglied zwischen den beiden Gruppen. Url

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Ludwig Erhard (mitte) und Karl Blessing (links), Präsident der Bundesbank und Verwaltungsratsmitglied der BIZ von 1958-1969. Blessing war, wie viele deutsche Bankiers, während des Dritten Reichs ein überzeugter Nazi. Er beaufsichtigte ein Imperium von Konzentrationslagern und Sklavenarbeitern. (Süddeutsche Zeitung/Northfoto)

Zu den Mitgliedern des “Committee for Foreign Economic Affairs” gehörte Hermann Abs von der Deutschen Bank, der mächtigste Geschäftsbanker im Dritten Reich. Der adrette, elegante Abs war ein alter Freund der BIZ. Er war in den 1930er Jahren von Schacht dorthin geschickt worden, um die Rückzahlung der Kredite zu verzögern, mit denen Deutschland nach 1918 finanziert worden war.7 In Basel traf Abs häufig mit dem britischen Bankier Charles Gunston zusammen, der ein Protegé von Montagu Norman war. Gunston leitete die deutsche Abteilung der Bank of England, was ihn in den 1930er Jahren sehr wichtig machte. Gunston war so begeistert von dem neuen Deutschland, dass er seine Sommerferien 1934 in einem Arbeitslager für begeisterte Nazi-Parteimitglieder verbrachte.8 Er bewunderte auch Abs und beschrieb ihn später als “sehr kultiviert. Immer ein Samthandschuh um eine eiserne Faust”. Abs trat nicht in die Nazipartei ein, war aber für das Funktionieren der Wirtschaft des Dritten Reiches so wichtig, dass er es nicht nötig hatte. Als Leiter der Auslandsabteilung der Deutschen Bank während des Krieges war Abs der Dreh- und Angelpunkt der kontinentweiten Ausplünderung und leitete die Übernahme arisierter Banken und Unternehmen im gesamten Dritten Reich. In den zwölf Jahren des Dritten Reichs vervierfachte sich das Vermögen der Bank. Abs saß im Vorstand von Dutzenden von Unternehmen, darunter natürlich auch der IG Farben.9 Url

1943 baten die nationalsozialistischen Industriellen Erhard, einen Bericht darüber zu schreiben, wie die deutsche Industrie wieder auf Friedensproduktion umgestellt werden könnte. Erhard plädierte für einen freien und wettbewerbsfähigen Markt mit einer schrittweisen Abschaffung der staatlichen Kontrollen. Die deutsche Industrie sollte so schnell wie möglich auf die Produktion von Konsumgütern umgestellt werden.10 Erhard ging ein erhebliches Risiko ein, indem er seinen Namen für solche Überlegungen hergab: jede Nachkriegsplanung, die davon ausging, dass Deutschland den Krieg verlieren könnte, reichte aus, um den Autor in ein Konzentrationslager zu schicken. Url

Doch Erhard hatte mit Otto Ohlendorf, dem Chef des SS-Innenministeriums, einen Beschützer auf höchster Ebene des NS-Staates. Die SS war sowohl ein Unternehmen als auch eine Tötungsmaschine, der staatliche Motor für Plünderung, Ausbeutung und Verwüstung, vom Gold, das den Zähnen der KZ-Opfer entnommen wurde, bis hin zu den Banken, Stahlwerken, Fabriken und Chemieanlagen der von den Nazis besetzten Länder. Ohlendorf hat die Methoden der SS aus erster Hand kennengelernt. Zwischen 1941 und 1942 hatte Ohlendorf die Einsatzgruppe D befehligt, die in der Südukraine tätig war und neunzigtausend Männer, Frauen und Kinder ermordet hatte. Ohlendorf, ein intelligenter und gebildeter Mann, sorgte sich sehr um das psychologische Wohlergehen der Scharfschützen seiner Gruppe. Er ordnete an, dass sie alle gleichzeitig auf ihre Opfer schießen sollten, um jedes Gefühl der persönlichen Verantwortung zu vermeiden. Url

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Otto Ohlendorf (The National WWII Museum)

Ohlendorf hatte auch eine leitende Position im Wirtschaftsministerium inne, wo er sich angeblich mit dem Außenhandel des nationalsozialistischen Deutschlands befasste. 1943, nach dem russischen Sieg bei Stalingrad, war auch Ohlendorf klar, dass das Dritte Reich den Krieg verlieren würde. Seine eigentliche Aufgabe bestand darin, zu planen, wie die SS ihr Finanzimperium aufrechterhalten konnte, damit Deutschland nach der unvermeidlichen Niederlage seine wirtschaftliche Vorherrschaft in Europa wiederherstellen konnte. Die Priorität der Nachkriegszeit war eine rasche Stabilisierung der Währung, um die wirtschaftliche Stabilität zu erhalten und eine Hyperinflation wie in der Weimarer Zeit zu vermeiden. Deutschland benötigte eine neue Währung, die von den Besatzungsmächten eingeführt werden musste, sowie eine gemischte Wirtschaft aus staatlichem und privatem Sektor. Es gab offensichtliche Überschneidungen mit Erhards Ideen. Ohlendorf erfuhr von Erhards Arbeit und Erhard ließ sich überreden, ihm eine Kopie seines Memos zu schicken. Url

Während die Alliierten auf Deutschland vorrückten, intensivierten die Nazis ihre Pläne für die Nachkriegszeit. Am 10. August 1944 versammelte sich eine elitäre Gruppe von Industriellen im Hotel Maison Rouge in Straßburg, darunter Vertreter von Krupp, Messerschmitt, Volkswagen und Beamte aus mehreren Ministerien. Anwesend war auch ein französischer Spion, dessen Bericht das Hauptquartier der alliierten Invasionstruppen erreichte und von dort aus an das Außen- und das Finanzministerium weitergeleitet wurde. Der Bericht über dieses Treffen ist als Red House Report bekannt. Url

Die Nazi-Industriellen waren sich einig, dass Deutschland den Krieg verloren hatte, der Kampf würde jedoch mit neuen Mitteln fortgesetzt werden. Das Vierte Reich würde eher ein Finanz- als ein Militärimperium sein. Die Industriellen sollten eine “kommerzielle Nachkriegskampagne” planen. Sie sollten “Kontakte und Allianzen” mit ausländischen Firmen knüpfen, jedoch sicherstellen, dass dies geschah, ohne “irgendeinen Verdacht auf sich zu ziehen”. Es müssten große Summen im Ausland geliehen werden. Wie schon in der Vorkriegszeit waren die Verbindung zu den USA und die Verbindungen zu den Chemieunternehmen, wie z.B. die American Chemical Foundation, für die Ausweitung der deutschen Interessen unerlässlich. Die Linsenfirma Zeiss, die Kamerafirma Leica und die Hamburg-American Line seien “besonders wirksam bei der Wahrung deutscher Interessen im Ausland” gewesen. Die New Yorker Adressen der Firmen wurden in der Versammlung herumgereicht. Url

Eine kleinere Gruppe nahm an einem zweiten, ausgewählten Treffen teil. Dort wurden die Industriellen angewiesen, “sich auf die Finanzierung der Nazi-Partei vorzubereiten, die gezwungen sein würde, in den Untergrund zu gehen”. Das Verbot der Kapitalausfuhr war aufgehoben worden und die Regierung würde den Industriellen helfen, über zwei Schweizer Banken so viel Geld wie möglich in neutrale Länder zu schicken. Die Nazipartei war sich bewusst, dass ihre bekanntesten Führer nach der Niederlage “als Kriegsverbrecher verurteilt werden würden”, so der Geheimdienstbericht. Die Partei und die Industriellen arbeiteten jedoch zusammen, um die wichtigsten Persönlichkeiten in deutschen Fabriken als Forschungs- oder technische Experten zu platzieren.11 Url

Beamte des US-Finanzministeriums beobachteten sehr genau diesen massiven Export von deutschem Kapital, das zu einem großen Teil nach Südamerika floss. Harry Dexter White, ein amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und hochrangiger Vertreter des US-Finanzministeriums, berichtete auf einer Tagung des Finanzministeriums im Juli 1944 während der Konferenz von Bretton Woods, dass Gelder aus Deutschland und aus anderen von den Nazis kontrollierten Gebieten abflössen. Die Naziführer bereiteten sich darauf vor, aus dem Land zu fliehen oder ihr Eigentum beschlagnahmen zu lassen. “Sie kauften Ländereien, Industrien und Unternehmen, und es gibt Beweise dafür, dass die deutschen Unternehmen sich in südamerikanische Unternehmen eingekauft haben, in der Erwartung, sich dort nach dem Krieg wieder niederlassen zu können.”12 Die Tarnoperationen seien äußerst komplex, so White. “Sie arbeiten an der ersten, zweiten und dritten Front, so dass es ziemlich schwierig ist, sie zu verfolgen, ohne alle Daten zur Verfügung zu haben.” Die Beamten des Finanzministeriums sprachen bei demselben Treffen auch über die BIZ und stellten fest, dass von den 21 Vorstandsmitgliedern und hochrangigen Beamten 16 “Vertreter von Ländern waren, die entweder aktuell unsere Feinde oder besetzt sind”, darunter Walther Funk – ein ehemaliger Journalist, begeisterter Nazi und Kontaktmann im BIZ-Vorstand für Großunternehmen und Industrielle – und Hermann Schmitz, der Vorstandsvorsitzende des riesigen deutschen Chemiekonglomerats IG Farben.13 Url

Der Vizepräsident der Reichsbank und BIZ-Direktor Emil Puhl erörterte im März 1945, also in den letzten Kriegswochen, mit McKittrick bei der BIZ die Nachkriegsstrategie der NS-Führung. Die Informationen, die er McKittrick übermittelte, spiegeln die im Red House Report und in Harry Dexter Whites Diskussion in Bretton Woods enthaltenen Informationen wider. Die militärische Niederlage war nur ein vorübergehender Rückschlag. Die Nazis seien Fanatiker und würden ihre Ideale niemals aufgeben, erklärte Puhl. Stattdessen würden sie in den Untergrund gehen. McKittrick informierte [Allen] Dulles sofort über das Gespräch. Dulles leitete die Informationen am 21. März 1945 nach London, Paris und Washington weiter. In seinem Telegramm vermerkte er, dass Puhl “soeben” in Basel eingetroffen sei: Url

Er sagte, dass das Spiel vorbei sei, dass die Nazis aber sorgfältig geplant hätten, in den Untergrund zu gehen, dass jede wichtige Figur ihren Platz habe, dass der Nationalsozialismus nicht mit einer militärischen Niederlage enden werde, da Hitler und seine fanatischen Anhänger ihre Philosophie ebenso wenig ändern würden wie Sokrates oder Mohammed, dass diese Männer nach wie vor von ihrer Sache überzeugt seien und eine große Zahl von Menschen mit sich führten. Er betonte, dass der Nationalsozialismus wie eine Religion sei, nicht nur ein politisches Regime.14 Url

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Allen Dulles, der amerikanische Geheimdienstchef in der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs (rechts). Dulles war mit dem BIZ-Präsidenten Thomas McKittrick befreundet, der ihn mit Informationen mit dem Codenamen 644 versorgte. (Süddeutsche Zeitung/Northfoto)

Nach dem Sieg der Alliierten wurde der britische Geheimdienstler Donald MacLaren, der die US-amerikanische IG-Farben-Tochter GAF zu Fall gebracht hatte, nach Berlin geschickt, um das Chemiekonglomerat zu untersuchen. MacLaren verfasste ein umfangreiches Dossier über die IG Farben, ihre Geschichte, ihre wichtigsten Mitarbeiter und ihre zentrale Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung des Krieges. MacLaren legte detailliert dar, wie die Handelspartner der IG Farben in New York und London, z. B. Standard Oil, bereitwillig Kartellabsprachen mit dem Chemiekonglomerat getroffen hatten und damit die Kontrolle an Deutschland abgaben und ihm bei der Aufrüstung halfen. Url

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Was sollte also das Schicksal von Nazi-Industriellen wie Hermann Schmitz sein? Für MacLaren war die Antwort klar. Schmitz hatte hinter seinem Schreibtisch gemordet, versklavt und geplündert – nicht auf dem Schlachtfeld. Er war ebenso ein Kriegsverbrecher wie die SS-Führer und sollte die gleiche Strafe erhalten. Doch nicht alle alliierten Beamten waren dieser Meinung. Als MacLaren seine Vorgesetzten fragte, ob die Industriellen mit der militärischen Führung der Nazis als Kriegsverbrecher eingestuft werden sollten, wurde ihm gesagt: “Der Begriff ‘Industrielle’ wirft einen Punkt auf, zu dem noch keine eindeutige Linie festgelegt wurde.”15 Wie MacLaren bemerkte, glaubte Schmitz sicherlich, durch seine Verbindung zur BIZ und zu Thomas McKittrick geschützt zu sein. Url

Einmal sah es so aus, als könnte die Gerechtigkeit siegen. 1947 wurden vierundzwanzig IG-Farben-Führungskräfte, darunter Schmitz, in Nürnberg vor Gericht gestellt. Zwölf von ihnen wurden für schuldig befunden. Die Strafen waren lächerlich. Schmitz wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Georg von Schnitzler, der kaufmännische Leiter, der offenbar die BIZ zur Kontaktaufnahme mit den Alliierten benutzt hatte, erhielt fünf Jahre. Otto Ambros, ein leitender Angestellter der IG Auschwitz, erhielt acht Jahre. Ambros sagte aus, dass die Häftlinge der IG Auschwitz das Glück hatten, “von all dem verschont geblieben zu sein, was im Hauptkonzentrationslager geschah”. Die IG-Verantwortlichen hatten ihnen auch einen Pendelweg erspart. Die Zwangsarbeiter konnten auf dem Gelände wohnen und mussten nicht mehr vierzehn Kilometer pro Tag zum und vom Stammlager marschieren. “Als Monowitz gebaut wurde, wurde nicht geknausert. Es war beheizt und hygienisch”, erklärte Ambros, obwohl Rudy Kennedy, der als Jugendlicher als Sklavenarbeiter für die IG Farben arbeitete, sich an ganz andere Bedingungen erinnerte. Den Sklavenarbeitern wurde mittags Suppe serviert, eine Suppe mit einem “höheren Kaloriengehalt” als die meisten Deutschen in den unmittelbaren Nachkriegsjahren. “Ich glaube, dass die IG Farben und ihre Funktionäre keinen Vorwurf, sondern die gebührende Anerkennung verdienen”, schrieb Ambros später, und sie sollten sie bald bekommen.16 Url

Die IG Farben wurde in vier Nachfolgeunternehmen aufgeteilt: BASF, Bayer, Hoechst und Cassella. Die Zerschlagung war keine Strafe. Die Aktionäre baten die Besatzungsbehörden, das Vermögen des Konzerns auf die Nachfolgefirmen zu übertragen, und diese stimmten zu. BASF, Bayer und Hoechst konstituierten sich sofort neu, mit denselben Mitarbeitern in denselben Büros und Fabriken. Es wurde eine neue Holdinggesellschaft gegründet, die sich um die rechtlichen Folgen der Aufspaltung kümmern sollte. Die Altunternehmen erklärten, sie seien für die Sünden der IG Farben nicht verantwortlich, da sie während des Krieges rechtlich nicht existiert hätten. Es war ein schamloses und durchaus erfolgreiches juristisches Manöver. Url

1949 verließ John McCloy die Weltbank und nahm seine Arbeit als US-Hochkommissar für Westdeutschland auf. McCloy, der ehemalige Partner der Anwaltskanzlei Cravath, die den amerikanischen Flügel der IG Farben, die GAF, vertreten hatte, vergaß seine ehemaligen Geschäftspartner nicht. Hermann Schmitz wurde 1950 aus dem Gefängnis entlassen und im Februar 1951 waren alle IG-Farben-Führungskräfte frei. McCloy befreite auch Alfried Krupp. Das Kruppsche Industrieimperium hatte etwa achtzigtausend Sklavenarbeiter in einem Netz von siebenundfünfzig Arbeitslagern, die von der SS bewacht wurden, zu Tode arbeiten lassen. Krupp wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt, von denen er weniger als drei absaß. Url

Otto Ohlendorf, der ehemalige Kommandeur der Einsatzgruppe D und Förderer von Ludwig Erhard, war eine Ausnahme. Er wurde gehängt. McCloy ordnete jedoch an, dass Nazi-Lagerärzte, die Experimente an Häftlingen durchgeführt hatten, Nazi-Richter, die Gestapo-Justiz ausgeübt hatten, und SS-Offiziere, die Massentötungen organisiert hatten, freigelassen oder ihre Strafen drastisch reduziert werden sollten.17 Bei vierundsiebzig der 104 in Nürnberg verurteilten Angeklagten wurden die Strafen erheblich reduziert, zehn Todesurteile wurden umgewandelt.18 Heinz Hermann Schubert, Ohlendorfs Adjutant, der persönlich eine Massenexekution von siebenhundert Menschen in Simferopol beaufsichtigt hatte, erhielt eine Umwandlung seines Todesurteils und wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Url

Die IG-Farben-Manager wurden rasch wieder in die deutsche Wirtschaft aufgenommen. Hermann Schmitz wurde in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank berufen. Der Suppenlieferant der Sklavenarbeiter, Otto Ambros, wurde Mitglied in zahlreichen Unternehmensvorständen und ließ sich als Wirtschaftsberater nieder. Zu seinen Kunden gehörte Bundeskanzler Konrad Adenauer. Der Bankier und BIZ-Direktor Kurt von Schröder, der Hitlers Machtübernahme vermittelt hatte, wurde als SS-Gefreiter getarnt in einem Kriegsgefangenenlager in Frankreich aufgefunden. Er wurde von einem deutschen Gericht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt und zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Walther Funk, der skrupellose Reichsbankpräsident und BIZ-Direktor, wurde der Kriegsverbrechen für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt. In dem Prozess wurde festgestellt, dass Funk mit dem SS-Chef Himmler zusammengearbeitet hatte, um sicherzustellen, dass Gold und Wertsachen von Lageropfern auf einem Sonderkonto der Reichsbank auf den Namen “Max Heiliger” für die SS gutgeschrieben wurden. Funk wurde 1957 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gefängnis Spandau entlassen und starb drei Jahre später. Emil Puhl, Funk’s Stellvertreter, BIZ-Leiter und Freund von Thomas McKittrick, wurde ebenfalls wegen Kriegsverbrechen verurteilt. Er wurde zu fünf Jahren verurteilt und 1949 entlassen. Url

Ironischerweise scheinen die Warburgs dank der Freundschaft mit McCloy auch maßgeblich am Wiederaufbau der deutschen Industrie beteiligt gewesen zu sein. Freddie Warburg hatte McCloy überredet, den Posten des Präsidenten der Weltbank zu übernehmen. Die beiden Männer kannten sich seit den 1920er Jahren, als McCloy als Jurist für Kuhn Loeb, einen Zweig des Warburg-Imperiums, gearbeitet hatte. Als Eric Warburg und McCloy im August 1949 gemeinsam zu Abend aßen, bat Warburg McCloy inständig, die Demontage und Zerstörung deutscher Industrieanlagen zu stoppen. Bald darauf übergab Warburg McCloy eine Liste von zehn Stahl-, Gas- und Kautschukunternehmen, darunter die Thyssen-Stahlwerke und die Krupp-Gaswerke, die gerettet werden sollten. Alle wurden verschont.19 McCloy bezog gelegentlich moralisch Stellung – er forderte Deutschland wiederholt auf, jüdisches Eigentum zurückzugeben. Als er erfuhr, dass Deutsche, die in den Entnazifizierungsausschüssen mitgearbeitet hatten, als Verräter beschimpft wurden, wies er die Landesregierungen an, diesen Personen eine Anstellung im öffentlichen Dienst zu garantieren. Url

Schacht, der Deutschland für den Krieg organisieren sollte, hatte immer noch mächtige Freunde in London und Washington. Green Hackworth, der Rechtsberater des Außenministeriums, arbeitete hinter den Kulissen, um dem ehemaligen Reichsbankpräsidenten zu helfen. Während des Krieges hatte Hackworth wiederholt Versuche sabotiert, die Kriegsverbrechen der Nazis publik zu machen und die Täter vor Gericht zu stellen, und zwar mit dem Argument, dass dies die amerikanischen Kriegsgefangenen gefährden würde.20 Breckinridge Long, der stellvertretende Außenminister, der einst Mussolini gelobt hatte, unterstützte Hackworth. Long und seine Mitarbeiter hatten verhindert, dass jüdische Flüchtlinge ein Visum erhielten, Nachrichten über den Holocaust unterdrückt und Versuche, die Kriegsverbrechen der Nazis zu dokumentieren, zum Scheitern gebracht. 1944 verfassten die Mitarbeiter von Henry Morgenthau ein detailliertes Papier, das die Kriegsbilanz des Außenministeriums dokumentierte. Sein Titel lautete: “Bericht an den Minister über die Duldung der Ermordung der Juden durch diese Regierung”.21 Url

Erneut rückte die Verbindung zu Dulles in den Vordergrund. Ende 1945 beantragte Schacht, dass Hans Bernd Gisevius als Zeuge der Verteidigung vorgeladen wird, um für ihn auszusagen. Gisevius, der während des Krieges deutscher Konsul in Zürich war, war auch ein Offizier der Abwehr, des deutschen militärischen Geheimdienstes, ein Mitglied des Anti-Hitler-Widerstands und einer der wichtigsten Agenten von Allen Dulles, bekannt als OSS-Quelle 512. Aus freigegebenen Dokumenten des US-Geheimdienstes geht hervor, dass Gisevius aussagen sollte, dass Schacht 1938 versucht hatte, Hitler zu stürzen, und dass er über Schachts schwierige Beziehung zur Nazi-Partei sprechen sollte, damit Schacht sich als Mitglied des Widerstands darstellen konnte. Url

Die Dokumente zeigen, wie sehr sich das Außenministerium bemühte, Gisevius, der in der Nähe von Genf in der Schweiz lebte, nach Nürnberg zu bringen, um Schacht zu helfen. In einem Telegramm der US-Diplomaten in Berlin an das Außenministerium vom 10. Dezember 1945 wird darum gebeten, “die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um ihn innerhalb von zehn Tagen nach Nürnberg zu bringen und das Tribunal durch dieses Büro umfassend zu informieren”.22 Drei Tage später telegrafierte Leland Harrison, der US-Botschafter in der Schweiz, nach Washington, dass Gisevius bereit sei, als Zeuge der Verteidigung Schachts aufzutreten, und dass er jederzeit im Januar mit achtundvierzig Stunden Vorlaufzeit nach Nürnberg abreisen könne. Harrison bat das Außenministerium, ihn zu benachrichtigen, wenn Gisevius in Nürnberg eintreffen sollte.23 Die US-Regierung fungierte in der Tat als Helfer von Schachts Verteidiger, sorgte für Gisevius’ Transport und Logistik und koordinierte sein Erscheinen vor dem Nürnberger Tribunal. Url

Das US-Team in Nürnberg war in Bezug auf Schacht gespalten. Der US-amerikanische Chefankläger Robert Jackson wollte ihn anklagen. Sein Stellvertreter William Donovan, der ehemalige OSS-Chef, war jedoch dagegen. Donovan argumentierte, dass Schacht in den ersten Jahren des Krieges mit den Alliierten sympathisiert hatte. Außerdem müsse man die deutsche Nachkriegswirtschaft berücksichtigen, die immer ein entscheidender Faktor im politischen Kalkül der USA sei. Ein hartes Kreuzverhör Schachts würde die wichtigen deutschen Geschäftsleute und Finanziers, die gute Beziehungen zu den Vereinigten Staaten befürworteten, verprellen.24 In Washington herrschte Bestürzung, als Schachts Anwalt der Presse mitteilte, der US-Generalkonsul in Zürich Sam Woods habe dem Reichsbankpräsidenten einen Deal angeboten: Wenn er aus Hitlers Regierung zurücktrete, würde er nach dem Krieg wieder an die Macht kommen. In Anbetracht all dessen, was wir heute über die geheimen Kanäle zwischen den Vereinigten Staaten und den Nazi-Geschäftsleuten wissen, erscheint dies höchst plausibel. Url

Woods war lange Zeit ein Vermittler zwischen der US-Regierung und den Achsenmächten gewesen. Nachdem Ungarns Kriegsführer Admiral Horthy, der die Deportation von 430.000 seiner Bürger nach Auschwitz zugelassen hatte, 1946 aus der Haft entlassen wurde, lud Woods ihn zu seiner Hochzeit ein.25 Url

Die Bemühungen des Außenministeriums zugunsten Schachts zeigten Wirkung. Er wurde zunächst für schuldig befunden, dann aber zum Ärger des sowjetischen Richters freigesprochen. Es bestand auch der Verdacht, dass Montagu Norman, Gouverneur der Bank of England und Gründungsmitglied der BIZ, es irgendwie geschafft hatte, das Verfahren über den britischen Richter Sir Geoffrey Lawrence zu beeinflussen. Die britische Besessenheit vom Klassendenken schien eine Rolle zu spielen. Der amerikanische Richter Francis Biddle hielt in seinem Tagebuch fest, dass Lawrence behauptet hatte, Schacht sei ein “Mann mit Charakter”, während andere Angeklagte “Rüpel” seien.26 Norman war ungeheuer erleichtert, als Schacht in Nürnberg nicht gehängt wurde, erinnert sich sein Stiefsohn und Schriftsteller Peregrine Worsthorne. “Er war nicht der Meinung, dass Schacht für die Verbrechen des Krieges schuldig war, aber es war offensichtlich, dass man nach dem Krieg ein Paria war, wenn man mit einem prominenten Nazi sprach. Er hatte sich seine Meinung über Schacht schon vor dem Krieg und den Schrecken gebildet.” (In späteren Jahren bestritt Priscilla Norman wütend, dass ihr Mann versucht hatte, den Ausgang von Schachts Prozess zu beeinflussen.)27 Url

Interessanterweise glaubt Worsthorne, dass es Norman und Schacht gelungen sei, während des Krieges in Kontakt zu bleiben – in diesem Fall wäre die BIZ der natürliche Kanal gewesen. “Norman hielt diese seltsame Beziehung zu Schacht sogar während des Krieges aufrecht. Sowohl während des Ersten als auch während des Zweiten Weltkriegs befand sich die kapitalistische Welt nicht im Krieg. Die Banker hielten das System auf Eis. Ich bin sicher, dass es absolut keine Aufzeichnungen über ihre Kontakte gab und dass Norman mit ihm in Kontakt blieb, ohne dass die Regierung davon wusste.”28 Url

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Vier der mächtigsten Zentralbanker der Welt treffen sich 1927 in New York: Hjalmar Schacht (Reichsbank), Benjamin Strong (New York Federal Reserve), Montagu Norman (Bank of England), und Charles Rist (Bank von Frankreich). (Mit freundlicher Genehmigung der BIZ)

Nach mehreren weiteren Jahren juristischer Auseinandersetzungen mit den deutschen Behörden wurde Schacht schließlich von allen Anschuldigungen freigesprochen. Er begann eine lukrative zweite Karriere als Anlageberater für Länder in der Dritten Welt und gründete seine eigene Bank Schacht & Co. Schacht besuchte sogar Israel, wenn auch ungewollt, als sein Flugzeug 1951 kurz auf dem Flughafen Lydda zwischenlandete. Schacht und seine zweite Frau Manci wollten an Bord bleiben, wurden aber zum Frühstück in die Flughafencafeteria gebracht. Die Schachts übergaben ihre Pässe der israelischen Polizei und wurden von Reportern fotografiert. Da seine Frau zu nervös war, um zu essen, nahm Schacht auch ihr Frühstück zu sich. Ein Kellner fragte auf Deutsch, wie dem “Herrn Präsidenten” sein Frühstück geschmeckt habe, wobei er Schachts Reichsbank-Ehrenname verwendete. Der Kellner erklärte Schacht, dass er aus Frankfurt stamme und seine Heimatstadt vermisse. Er bat um Schachts Autogramm, das Schacht ihm gab. Die Schachts verließen Israel ohne Probleme, obwohl es in der Knesset, dem israelischen Parlament, zu einem Eklat kam, als bekannt wurde, dass Hitlers Bankier den jüdischen Staat passiert hatte, ohne verhaftet zu werden.29 Url

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Die Bank Schacht & Co. wurde am 15. Januar 1953 in Düsseldorf eröffnet. Am Vorabend versammelten sich rund 150 deutsche Industrielle und Finanzexperten und hielten eine Sitzung ab. Von links nach rechts: Dr. h.c. Fritz Vomfelde, Dr. Hjalmar Schacht, Waldemar Ludwig und Leo Gottwald. (Pixels.com)

Quellen[+]
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Autor: Adam LeBor Url

Auszug aus dem Buch: “Tower of Basel: The Shadowy History of the Secret Bank that Runs the World Url

Übersetzung: Causalis (Links im Fließtext und Bilder hinzugefügt) Url

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