Von Ryan Matters
Dieser Essay ist ein Versuch, die folgende Frage zu beantworten: Wie können wir die Kontrolle über unser Leben übernehmen, wenn wir von Dingen beeinflusst werden, die wir nicht verstehen?
Es war Johann Woflgang von Goethe, der sagte, dass “niemand hoffnungsloser versklavt ist als der, der fälschlicherweise glaubt, frei zu sein”. Die Wahrheit ist, dass wir in einer Welt voller Informationen leben, von denen viele weder wahr noch hilfreich sind. Dennoch finden bestimmte Informationen, denen wir begegnen, Anklang bei uns und beeinflussen so unweigerlich unsere Gedanken, Überzeugungen und Handlungen.
Viele von uns agieren mit einem gewissen Maß an kindlicher Naivität, da wir von Natur aus vertrauensvoll und akzeptierend sind und lieber das Gute im Menschen sehen als das Schlechte. Diese Einstellung zum Leben ist zwar zu begrüßen, doch die Unfähigkeit, unser bewusstes und unbewusstes Denken vor weniger sympathischen Kräften zu schützen, kann zu Manipulationen grenzenlosen Ausmaßes führen.
Während wir dazu neigen, unsere Emotionen, Überzeugungen, Gedanken und Einstellungen als etwas ganz Persönliches zu betrachten, gibt es einen Aspekt unserer Erfahrung, der im kollektiven Bewusstsein angesiedelt ist. Wenn bestimmte Gedanken und Emotionen durch die Energie einer Gruppe verstärkt werden, kann dies zu dem führen, was Esoteriker ein “Egregor” nennen.
Egregore sind nicht von Natur aus gut oder schlecht (sie können uns entweder ermächtigen oder uns versklaven). Wenn unser höchstes Ziel jedoch die vollständige spirituelle Freiheit ist, dann ist es von größter Bedeutung, sich der Existenz und des Einflusses von Egregoren in unserem täglichen Leben bewusst zu sein.
Was ist ein Egregor?
“Egregor” ist ein Begriff, der in der okkulten und esoterischen Literatur verwendet wird, um ein mächtiges Phänomen zu beschreiben, das Menschen auf einer geistigen und psychologischen Ebene beeinflussen kann. In manchen Büchern werden Egregore als “psychische Wesenheiten” beschrieben, die in der Lage sind, mit einem gewissen Grad an Autonomie zu handeln.
Die gebräuchlichste Definition eines Egregors ist tatsächlich eine “autonome psychische Entität, die aus einer Gruppe von Menschen besteht und deren Gedanken beeinflusst”. Diese Definition ist zwar hilfreich, lässt aber einen wichtigen Aspekt des Egregors außer Acht, über den in der älteren esoterischen Literatur oft geschrieben wird, nämlich dass er nicht nur eine psychische Entität ist, sondern auch ein Medium für nichtmenschliche Intelligenzen.
Einige Autoren behaupten, dass Egregoren eine Verbindung zwischen unserer materiellen Welt und den unsichtbaren Dimensionen herstellen und somit eine Quelle der Macht darstellen, die durch okkult-magische Praktiken genutzt werden kann.
Eine weitere interessante Definition von Egregoren bietet der polnische Okkultist Mouni Sadhu in seinem Buch “The Tarot”:
“Ein kollektives Gebilde, wie eine Nation, ein Staat, Religionen und Sekten und ihre Anhänger, und sogar kleinere menschliche Organisationen. Die Struktur der Egregoren ist ähnlich wie die der Menschen. Sie haben physische Körper (d.h. kollektiv alle Körper derer, die zu dem jeweiligen Egregor gehören) und auch astrale und mentale Körper; der Egregor ist die Summe all dieser Elemente.”
Hier ist es wichtig zu beachten, was Mouni sagt: Egregore werden durch die kollektiven Überzeugungen und Gedanken von Gruppen von Menschen geschaffen. Mit anderen Worten, Egregore sind ein Produkt des Gruppenbewusstseins.
Das Gruppenbewusstsein
Technisch gesehen ist “Gruppenbewusstsein” der falsche Begriff für die kollektiven Überzeugungen, Gedanken und Wünsche, die zur Schaffung von Egregoren führen. Korrekter ist die Bezeichnung “kollektives Bewusstsein”, d.h. die kollektiven Überzeugungen und Wünsche, die einer bestimmten sozialen Gruppe gemein sind.
Das “Gruppenbewusstsein” hingegen bezieht sich auf ein einziges, einheitliches Bewusstsein, das durch die Assimilation individueller bewusster Akteure entsteht. Wir können mit Sicherheit sagen, dass es dieses Bewusstsein noch nicht gibt (obwohl die Entwicklung von Gehirnimplantaten wie Neuralink dies schon bald möglich machen wird). Wo er in diesem Aufsatz auftaucht, sollte der Begriff “Gruppenbewusstsein” als Synonym für “kollektives Bewusstsein” verstanden werden.
Obwohl wir dazu neigen, uns das Bewusstsein als eine private und individuelle Erfahrung vorzustellen, hat das Wort selbst interessanterweise seine Wurzeln im Konzept des “gemeinsamen Bewusstseins”. Das Wort “Bewusstsein” (consciousness) hat seinen Ursprung in den lateinischen Wörtern “Cum” (“zusammen mit”) und “Scire” (“wissen”). Viele Psychologen sind sich einig, dass das kollektive Bewusstsein ein reales Phänomen ist und dass wir es jeden Tag unseres Lebens erleben.
Darüber hinaus zeigt die menschliche Erfahrung eindeutig, dass dies der Fall ist; das kollektive Bewusstsein ist ein gemeinsamer Aspekt von Familien, Stämmen, ethnischen Gruppen und religiösen Versammlungen. Das Vorhandensein des Gruppenbewusstseins eröffnet also die Möglichkeit der Massenmanipulation von Personengruppen.
Und gerade in okkulten Kreisen sind die Methoden der Gedankenkontrolle am besten bekannt. So stellt Michael Hoffman in seinem Buch “Secret Societies and Psychological Warfare” (Geheimgesellschaften und psychologische Kriegsführung) fest:
“Die okkulte Kryptokratie bearbeitet das Gruppenbewusstsein der Massen hauptsächlich durch Psychodrama.”
Laut Hoffman ist eine dieser Techniken, die von der “okkulten Kryptokratie” zur Beeinflussung des Gruppenbewusstseins eingesetzt wird, beunruhigenderweise der Ritualmord.
“Ritualmord ist Gedankenkontrolle. Es ist nicht immer ein irdischer Ausgleich für sakrale Manipulationen. Er kann zeremoniell sein, mit einer Liturgie, die sich der zwielichtigen Sprache bedient, um das Gruppenbewusstsein zu prägen; eine Entität, die psychisch geformt wird, wenn eine große Anzahl von Menschen sich auf dasselbe Objekt, Bild oder Symbol konzentriert.”
(“Zwielichtige Sprache” bezieht sich auf ein geheimes Kommunikationssystem, das visuelle, verbale und nonverbale Elemente umfasst. Laut Hoffman wurde die “Zwielichtige Sprache” in Geheimgesellschaften als “Schlüssel zum göttlichen Wissen” angepriesen).
Obwohl er es nicht explizit sagt, bezieht sich Hoffman auf das Konzept der Egregoren, indem er das Gruppenbewusstsein mit einer “Entität, die sich psychisch bildet, wenn eine große Anzahl von Menschen sich auf dasselbe Objekt, Bild oder Symbol konzentriert” gleichsetzt. Er verrät auch eine wichtige Technik für ihre Erschaffung und Manipulation: das Ritual.
Die Macht des Rituals
Josclyn Godwin glaubt, dass der Aufstieg und Fall von Nationen eng mit ihren Beziehungen zu ihren verschiedenen Göttern zusammenhängt. Er glaubt, dass diese Götter reale Wesen sind bzw. waren, schreibt ihnen aber nicht die allmächtige Natur zu, die die Menschen oft mit Göttern verbinden.
Stattdessen glaubt er, dass solche Götter Egregoren sind – psychische Wesen, die durch die Hingabe und den Glauben großer Gruppen von Menschen geschaffen werden. Mit anderen Worten: Die “Götter” brauchen die menschliche Religion mehr als die Menschen selbst.
Wie Godwin feststellt, ist es das Wichtigste zu verstehen, dass Egregoren “durch menschlichen Glauben, Rituale und vor allem durch Opfer vermehrt werden”.
Godwin zufolge kann, wenn durch solche Praktiken ausreichend genährt,
“ein Egregor ein Eigenleben annehmen und als unabhängige, persönliche Gottheit erscheinen, mit einer begrenzten Macht im Namen seiner Anhänger und einem unbegrenzten Appetit auf weitere Hingabe. Man glaubt dann, dass es sich um einen unsterblichen Gott oder eine Göttin, einen Engel oder einen Dämon handelt”.
Wir haben nun einen Rahmen, um die Praxis okkulter Rituale zu verstehen, die oft mit Opfern verbunden sind und die wir als magisches Mittel zur Energieversorgung und Aufrechterhaltung eines Egregors erklären können, d. h., wir opfern unsere eigene Energie/Ergebenheit im Austausch gegen die Macht der psychischen Entität, die wir verehren wollen.
Obwohl Hollywood die Vorstellung verbreitet hat, dass okkulte Rituale nur von vermummten Gestalten in schwach beleuchteten Räumen durchgeführt werden, finden solche Rituale in Wirklichkeit oft am helllichten Tag statt, wobei sie absichtlich einem Millionenpublikum auf der ganzen Welt gezeigt werden.
Wie Hoffman schreibt:
“Bei okkulten Verbrechen ist das Ziel nicht linear, d.h. es ist nicht nur an die Erzielung der unmittelbaren Auswirkungen des Angriffs auf das Opfer gebunden, sondern kann Teil eines größeren, symbolischen Rituals sein, das durch die Macht der elektronischen Medien vergrößert wird, um das Unterbewusstsein der Massen auf alchemistische Weise zu bearbeiten.”
Obwohl das anfängliche Ritual von der Öffentlichkeit als singuläres, zerstörerisches Ereignis wahrgenommen wird, dient es lediglich als Katalysator für die “Verformung der Realität “, die zu einer Kettenreaktion der synchronen Katastrophe führt.
Verformung der Realität
Die Beschwörung eines Egregors kann dazu führen, dass synchron Ereignisse eintreten, die das ursprüngliche rituelle Wirken widerspiegeln. Mit anderen Worten: Sobald ein Egregor hinreichend energetisiert ist, kann er beginnen, die materielle Welt zu beeinflussen und eine weitere Katastrophe herbeizuführen.
Wie Hoffman es ausdrückt:
“…die Natur des primären rituellen Wirkens ist so, dass nicht jedes sich ergebende Glied in der Kette der Katastrophe das Produkt direkten menschlichen Handelns ist, sondern vielmehr der ansteckenden Beziehung, die die katastrophale Kraft aus der symbolischen und synchronen Anrufung heraus zeigt, die durch das primäre Ritual in Bewegung gesetzt wurde…”.
Das anfängliche Ritual allein reicht nicht aus, um ein Egregor aufrechtzuerhalten, denn dazu wird mehr Energie benötigt. Deshalb werden solche Ereignisse über die Medien verbreitet und in das Bewusstsein und Unterbewusstsein der ahnungslosen Öffentlichkeit gebracht; indem die Menschen der Propaganda Glauben schenken und die Geschichte akzeptieren, geben sie ihre Energie an das Egregor, wodurch sie ungewollt das unterstützen, was sie verurteilen.
Am 11. September 2001 war auf jedem Fernsehbildschirm der Welt die brennenden Gebäude zu sehen. Im Januar 2020 begannen alle Medien der Welt, unablässig das sich entwickelnde “Coronavirus”-Narrativ zu verbreiten (nur wenige erkannten, dass der einzige Virus ein bewusst in die Köpfe implantierter war).
In der Tat sind solche Rituale sorgfältig konstruiert, damit sie zusätzliche Symbolik und Synchronität anziehen können, eine Eigenschaft, die der Freimaurer Anton Mesmer “Charme” nannte.
Schauen Sie sich das obige Bild an. Auf der linken Seite ist das berühmte Bild eines Mannes am 11.9. zu sehen, das als “der fallende Mann” bekannt ist. Beachten Sie, dass er in der gleichen Position fällt wie der Gehängte aus dem Tarot. War dies ein sorgfältig geplantes Ereignis, ein bloßer Zufall oder eine Synchronität, die sich aus dem ursprünglichen freimaurerischen Ritual entwickelte?
Wie also werden solche Rituale konstruiert? Der Prozess beginnt mit einer prädiktiven Programmierung – der Erstellung eines “virtuellen Drehbuchs”, das in Form eines fiktiven Films, Buchs oder einer Fernsehsendung unter die Massen gebracht wird.
Wie Hoffman erklärt:
“Bei bestimmten Verbrechensritualen erscheint vor der Tat ein synchrones literarisches Werk, in der Regel Fiktion, das als virtuelles Drehbuch dient.”
In einigen Fällen ist das “virtuelle Skript” ein unverhohlener Hinweis auf das, was kommen wird, und verleiht dem Ritual noch mehr Kraft, wenn es schließlich durchgeführt wird.
Das virtuelle Drehbuch
Werke der Belletristik werden oft als Vehikel für unterschwellige Botschaften oder in vielen Fällen für offene Botschaften verwendet, die darauf abzielen, die Öffentlichkeit auf eine bestimmte Denkweise zu konditionieren und sie so auf die “Dinge, die kommen” vorzubereiten.
Durch die Manipulation von Symbolen, Handlungssträngen und Archetypen wird das Gruppenbewusstsein beeinflusst. Hollywood ist ein Paradebeispiel dafür, wie diese Übermittlung von Botschaften durchgeführt wird.
“Fiktion” ist zwar unwirklich in dem Sinne, dass sie nicht unsere alltägliche Realität abbildet, nimmt aber einen sehr realen Platz in der Psyche des Einzelnen ein, wo sie eine “Reifezeit” durchläuft, bevor sie sich als eine Art sich selbst erfüllende Prophezeiung materialisiert. Mit anderen Worten: Ein fiktives Werk ist in vielerlei Hinsicht ein Werkzeug zur Manipulation der Realität und damit ein mächtiger Aspekt der psychologischen Kriegsführung.
Hier ein Beispiel. Arthur C. Clarkes berühmte Romanserie, die mit “2001: Odyssee im Weltraum” beginnt (die auch von Stanley Kubrick verfilmt wurde), beschreibt den Aufstieg der Menschheit auf dem Baum der Evolution, unterstützt durch Technologie und künstliche Intelligenz. Die Romanfortsetzung 2010 enthüllt die Existenz einer abtrünnigen Sternenkinder-Zivilisation, und im Jahr 3001 ist der Mensch mit der Maschine verschmolzen und zu einem Gott geworden, der die Galaxie durchqueren kann.
Das Bild oben zeigt das transhumane Wesen HALMAN, das aus der Synthese des menschlichen Astronauten Bowman und der künstlichen Intelligenz HAL9000 hervorgegangen ist.
“Matrix” ist ein weiteres klassisches transhumanistisches Meisterwerk. Neben anderen beunruhigenden Szenen zeigt der Film, wie menschliche Babys in künstlichen Gebärmüttern heranwachsen. Die Föten werden schließlich in das Kraftwerk gebracht, wo ihre bioelektrische Energie und neuronale Verarbeitungsleistung als Energie für die Maschinen genutzt werden. Völlig überzeugt davon, dass sie um die Wende zum 21. Jahrhundert quicklebendig auf der Erde leben, befindet sich der Geist eines jeden Menschen tatsächlich in einer gemeinsamen, neural-interaktiven virtuellen Realität.
Interessanterweise wird während des Verhörs von NEO durch Agent Smith enthüllt, dass sein Reisepass am 11. September 2001 abläuft. Die Ausstrahlung von Matrix erfolgte 1999.
Es gibt unzählige weitere Beispiele für die Verwendung von “zwielichtiger Sprache” und Vorahnungen in fiktionalen Filmen, um das Publikum auf das Kommende vorzubereiten. Ein neueres Beispiel dafür ist der Film Contagion aus dem Jahr 2011.
Oben ist ein Werbebild für den Film zu sehen. Contagion war nur einer der VIELEN Filme über Viren, die im Vorfeld der Covid-Plandemie veröffentlicht wurden. Der Film handelt von einem neuartigen Virus (das aus China stammt!), das sich durch Respirationströpfchen verbreitet. Nachdem der “Verschwörungstheoretiker” Alan Krumwiede, der über natürliche Heilmittel bloggt, in Szene gesetzt wurde, wird schließlich ein Impfstoff entwickelt, der die Welt rettet. Man beachte den Slogan des Films: Nichts verbreitet sich so gut wie Angst.
Es sollte inzwischen klar sein, dass Hollywood und die Medien im Allgemeinen darauf abzielen, einen Egregor zu schaffen. Das wirft die Frage auf: Was können wir tun, um sie zu stoppen?
Befreiung vom Einfluss der Egregoren
Wenn wir durch unsere Gedanken, Wünsche und Überzeugungen Egregoren erschaffen, liegt es auf der Hand, dass wir sie auch zerstören oder uns zumindest von ihrem Einfluss befreien können.
Nicht alle Egregoren sind schlecht, sie sind einfach Ausdruck unserer gemeinsamen Energien und Überzeugungen. Emotionen sind es, die unser Handeln lenken und antreiben, aber sie sind auch Nahrung für Egregoren. Deshalb sind okkulte Rituale oft so angelegt, dass sie weit verbreitete Angst und Panik auslösen (dies ist ein Mittel, um den Egregor zu nähren und zu erhalten).
Der Schlüssel zur Überwindung des Einflusses ruchloser Egregore liegt darin, sich unserer Gedanken, Überzeugungen und Gefühle bewusst zu sein. Die Stärkung unseres Urteilsvermögens führt zu einer verbesserten Wahrnehmung, die es uns ermöglicht, die Energie des Egregors zu entladen, indem wir uns bewusst aus seinen Fängen lösen.
Ein Egregor, der bewusst oder unbewusst von Millionen von Menschen aufrechterhalten wird, ist nicht leicht zu zerstören. Wir können uns jedoch von seinem Einfluss befreien, indem wir einfach unsere Verbindung und unseren Kontakt mit den Mitgliedern, Ritualen, Symbolen und Aktivitäten, die mit dem Egregor verbunden sind, und den Menschen, die ihn in der materiellen Welt verankern, einschränken.
Autor: Ryan Matters
Am 14.04.22 erschienen auf: https://www.newbraveworld.org/egregores/
Übersetzung: Causalis
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