Oder: Warum Sie NIEMALS Ihren Augen trauen sollten.
Was ist wahr und was nicht? Wir sind visuelle Wesen, und wenn jemand etwas mit eigen Augen gesehen hat – oder glaubt, etwas gesehen zu haben -, ist es fast unmöglich, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Das können sich heutzutage auch Möchtegern-Tyrannen zunutze machen. Teil 1 einer Artikelserie.
Von Kit Knightly / OffGuardian
Die Werbeanzeige ist simpel. Ein Bus bleibt im Verkehr stecken, nachdem er einen Obstwagen gerammt hat. Eine junge Passagierin schaut aus dem Fenster und sieht einen gut aussehenden jungen Mann in einem Cabrio. Sie steigt aus dem Bus aus, setzt sich ins Auto, und der Mann fährt sie wie ein Chauffeur davon, während sie einen Schokoriegel isst.
Die junge Frau ist Audrey Hepburn.
Das hat enorme Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung der Welt, in der wir leben, und zwar in einer Weise, über die niemand wirklich spricht. Aber wir werden später auf Audrey zurückkommen.
Es scheint nicht immer so zu sein, doch der Mensch ist von Natur aus vertrauensvoll.
Ob es sich nun um eine evolutionäre Entwicklung handelt, die das Zusammenleben in einer sozialen Gruppe erleichtern soll, oder um ein Überbleibsel aus Tausenden von Generationen religiösen Denkens: Tief im Inneren gehen wir automatisch davon aus, dass die meisten Menschen – zumindest größtenteils – die Wahrheit sagen.
Dies ist eine natürliche Neigung, die sich Tyrannen seit Jahrhunderten zunutze gemacht haben. Aber wie viel Vertrauen wir auch immer in andere setzen, es gibt etwas, dem wir alle mehr vertrauen: Unseren eigenen Augen.
Wir sind visuelle Wesen, und wenn jemand etwas gesehen hat – oder glaubt, etwas gesehen zu haben -, ist es fast unmöglich, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Und das können sich heutzutage auch Möchtegern-Tyrannen zunutze machen.
Unglücklicherweise bleibt das notwendige Urvertrauen unseres Gehirns in unsere Augen hinter der Fähigkeit der Verwirrungs-Technologie zurück.
Bei “Deep Fakes” handelt es sich, wie die meisten von uns wissen, um einen Trick der Videobearbeitung, mit dem ein Gesicht nahtlos durch ein anderes ersetzt werden kann. Das ist nicht besonders schwierig oder teuer. Alles, was man braucht, ist eine flüchtige oberflächliche Ähnlichkeit des zu ersetzenden Gesichts mit dem des neuen, eine große Anzahl von Fotos, die verschiedene Gesichtspositionen zeigen, und die richtige Computersoftware.
4chan-“Trolle” machen das zum Spaß von ihrem eigenen Schlafzimmer aus und ersetzen die Gesichter von Pornostars durch die von Schauspielerinnen, Prominenten, Politikern und Nicolas Cage.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Deep-Fake-Technologie jedes beliebige Video, das irgendein Gesicht zeigt, bis zu einem gewissen Grad verdächtig macht.
Die Möglichkeiten der Fälschung beschränken sich nicht nur auf Videos. Auch das Fälschen von Tonaufnahmen wird von Jahr zu Jahr einfacher. Mit genügend Sprachaufnahmen können Stimmsynthesizer und Stimmenkloner jeden dazu bringen, alles zu sagen. Diese Technologie wird immer besser und kann die Intonation perfekt imitieren.
Künstliche Intelligenz im Allgemeinen kann in Sekundenschnelle jedes Bild erstellen, das Sie wünschen. Sie kann fotorealistische Gesichter erzeugen, die als “Opfer-” und “Verbrecher”-Fotos verwendet werden können, oder jedes beliebige Drama mit falschen Schauspielern nachspielen.
Kostenlose Online-Tools können all das bereits ganz passabel erledigen. Natürlich haben Regierungen und Megakonzerne Zugang zu teureren, fortschrittlicheren Tools, die wahrscheinlich nahezu unmöglich zu erkennen sind.
Hollywood-Filme verwenden CGI, um tote Schauspieler wieder zum Leben zu erwecken, alte Nachrichtenaufnahmen mit modernen Gesichtern zu versehen, Städte niederzubrennen oder 60-Jährige wieder wie 20 aussehen zu lassen.
Kehren wir zurück zu Audrey Hepburn, die einen Schokoriegel isst, und sehen wir uns das Ganze noch einmal an.
Man könnte nun argumentieren, dass dieser Werbespot die Grenzen dieser Technologie aufzeigt, schließlich hat er eine seltsame Qualität, und niemand, der diesen Spot gesehen hat, hat auch nur eine Sekunde lang gedacht, dass es sich um Audrey Hepburn handelt.
Nun, erstens ist diese Werbung bereits elf Jahre alt. Vor mehr als einem Jahrzehnt konnte ein kleiner Werbespot für Süßigkeiten so etwas bewirken. Die Technologie hat sich seither verbessert.
Zweitens sind all diese Informationen kontextabhängig.
Als der Werbespot 2013 ausgestrahlt wurde, hätte Ihr Gehirn gewusst, dass es das Gesehene nicht glauben soll, weil Sie eine Fernsehwerbung gesehen haben. Ihr Gehirn hätte auch gewusst, dass das Gesehene unmöglich ist, denn Audrey Hepburn wäre 84 Jahre alt gewesen … wenn sie nicht schon sehr, sehr tot gewesen wäre.
Ihr analytisches Gehirn kann filtern, wenn es über zusätzliche Informationen und Kontext verfügt. Man sieht den Zusammenhang, wenn man weiß, dass er da ist.
Aber stellen Sie sich vor, es wäre nicht Audrey Hepburn und es wäre keine Werbung.
Nehmen wir an, es handelt sich um Filmmaterial, das in den Nachrichten gezeigt wird, und anstelle einer bunten Werbung für Süßigkeiten ist es ein pixeliges Handyvideo, welches das Opfer A des Terroranschlags X zeigt. Oder es sind Videoaufnahmen, die zeigen, wie Politiker B Bestechungsgelder von Y annimmt. Oder es ist der Angeklagte C, der per Livestream in seinen Prozess wegen der Straftat Z zugeschaltet wird.
Das Gesicht sieht echt aus, der Hintergrund sieht echt aus, die Stimme klingt echt…
…und doch ist möglicherweise nichts davon echt.
Aber wie viele Menschen da draußen können das verarbeiten? Wie viele von uns haben ihr Gehirn so eingestellt, dass die erste zu stellende Frage lautet: “Ja, aber ist das Video echt?”
Dennoch reagieren die meisten Menschen automatisch mit Spott, wenn jemand behauptet, dass das “eine Fälschung” sein könnte.
Das ist eine unzeitgemäße Denkweise.
Keine der oben genannten Informationen ist schockierend oder neu, und ich behaupte auch nicht, dass sie es sind. Die Technologie ist weithin bekannt und zum Teil über ein Jahrzehnt alt, nur die Integration in unser Denken hinkt noch hinterher. Ihre Verwendung wird noch nicht automatisch in Betracht gezogen, was sie aber sollte.
Einfach ausgedrückt: Sie können Bildern oder Videos nicht trauen. Niemals. Das ist eine Lektion, die wir alle lernen müssen.
Wir wissen also, dass die sich schnell entwickelnden Tools überzeugende Fake News oder inszenierte Ereignisse nicht nur möglich, sondern auch einfach machen. Als letzten Punkt möchte ich mich mehr auf die wiederholte Lektion der Geschichte konzentrieren, die die Menschen nicht lernen wollen:
Sie. Fälschen. Bereits. Alles.
OK, nicht buchstäblich alles, aber eine Menge. Eine riesige Menge. Viel mehr, als die meisten Menschen begreifen.
Es ist nur ein kleines Beispiel, doch in diesem Video von CNN geben zwei Reporterinnen vor, bei einem Satelliteninterview meilenweit voneinander entfernt zu sein, als ein vorbeifahrender Bus im Hintergrund beweist, dass sie sich in Wirklichkeit auf demselben Parkplatz befinden und nicht mehr als fünfzehn Meter voneinander entfernt sind.
Das erinnert uns daran, wie viel von den Medien, die wir täglich konsumieren, auf die eine oder andere Weise unrealistisch ist.
Man könnte sagen, dass die “Realität”, wie wir sie verstehen, in den Medien kaum noch vorkommt. Die Titelseiten von Zeitschriften sind mit Photoshop bearbeitet. Interviews werden inszeniert. “Skandale” können weitgehend PR-Stunts sein. Das “Reality-Fernsehen” ist voll von bezahlten Schauspielern, die einen simulierten Konflikt miteinander austragen. Jedes Szenario ist erfunden, jede Emotion eine Inszenierung.
Im Internet wimmelt es von Wetterreportern, die sich in einen Orkan lehnen, den es gar nicht gibt, oder die mit Kanus durch eine “Flut” paddeln, die nur zehn Zentimeter hoch ist.
Sehen Sie sich dieses Video an, das angeblich während des Arabischen Frühlings in Ägypten aufgenommen wurde:
Was machen sie da? Sie scheinen so zu tun, als würden sie protestieren, und erstarren dann, um für Fotos zu posieren, einige mit vorgetäuschten Verletzungen. Natürlich ist das alles nicht real, aber wäre Ihnen das je in den Sinn gekommen, wenn Sie nur die Fotos gesehen hätten?
In Syrien hat der Westen sogar eine ganze Wohltätigkeitsorganisation vorgetäuscht. Die “Weißhelme” waren angeblich eine organisch gewachsene Organisation von Syrern, die sich der Lebensrettung verschrieben hatte. Sie waren nichts dergleichen. Sie waren eine von der NATO finanzierte Psy-Op, und viele ihrer “Rettungs”-Videos waren eindeutig inszeniert. Sie nahmen sogar an der viralen “Schaufensterpuppen-Challenge” teil (eine schlechte PR-Aktion).
Die kuwaitische Krankenschwester “Nayirah”, die vor dem ersten Golfkrieg aussagte, sie habe gesehen, wie “Babys aus Brutkästen gerissen” wurden, hat nie wirklich existiert, sondern war eine Rolle, die von der Tochter des kuwaitischen Botschafters gespielt wurde.
In seinem Buch Gekaufte Journalisten berichtet der verstorbene Udo Ulfkotte, dass er während des Krieges im Irak war und beobachtete, wie Journalisten ausgebrannte Panzer und Autos, die meilenweit von der Front entfernt waren, mit Benzin übergossen, um sie in Brand zu setzen und so vorzutäuschen, dass sie aus einem Kriegsgebiet berichteten.
Erinnern Sie sich an den berüchtigten Artikel “A Rape on Campus” des Rolling Stone? 9.000 Wörter über eine Gruppenvergewaltigung, die nie stattgefunden hat.
Innerhalb weniger Tage, nachdem Russland seine “spezielle Militäroperation” in der Ukraine gestartet hatte, wurden sowohl die Mainstream-Medien als auch die sozialen Medien mit gefälschten und falsch zugeordneten Videos überschwemmt, in denen fingierte Geschichten verkauft wurden.
Vom ersten Moment an war “Corona” eine Lawine von Fälschungen, sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene. Als es in China losging, wurden wir mit absurd gefälschten Bildern und Videos von Menschen konfrontiert, die angeblich auf der Straße wegen der Krankheit umkippten.
Bis März 2020 breitete sich die Welle der Erkrankten, die “mit einer Gesichtsmaske in Rückenlage auf der Straße lagen”, bis nach Italien aus, verschwand dann aber schnell wieder und man hörte nie wieder etwas von ihnen.
Auf dem Höhepunkt der Panik behauptete ein Twitter-Nutzer namens TraceyZ, dass zwei Krankenschwestern im Swansea Hospital an Covid gestorben seien und drei weitere auf der Intensivstation lägen. Die Behauptung ging viral, bevor das Krankenhaus selbst ihr widersprach.
Es gab nicht nur die fünf kranken Krankenschwestern nicht, sondern auch TraceyZ nicht. Das Benutzerkonto mit diesem Namen wurde bald darauf gelöscht.
Wir erinnern uns an dieses Video, das ein Passant von “Reinigungskräften” in der Londoner U-Bahn aufgenommen hat, die vorgaben zu putzen.
Oder dieses Video aus dem Inneren eines spanischen Krankenhauses, in dem die beiden “Ärzte” im Vordergrund wie Statisten aus Outbreak gekleidet sind, während eine verwirrte Person im Hintergrund nur mit einem T-Shirt bekleidet zusieht.
Erinnern Sie sich an die große Anzahl von Menschen, die beim “politischen Theater” das Tragen von Masken vorgetäuscht haben, so wie dieser Mann:
Die Corona-Beispiele lassen sich endlos fortsetzen; es sind vier Jahre und es werden immer mehr. Und das sind nur die, von denen wir wissen und die wir beweisen können.
Die Medienlandschaft ist gesättigt mit Täuschungen, und das schon seit Jahrzehnten.
Die oben beschriebene Technologie bedeutet nicht, dass sie mit dem Fälschen von Dingen beginnen werden, sondern dass das seit Jahren praktizierte Fälschen einfacher werden wird und schwieriger zu entlarven ist.
Die Technologie existiert. Die Motivation ist vorhanden. Das erforderliche Maß an Unehrlichkeit und Korruption ist mehr als vorhanden. Die bequeme Anspruchshaltung, die eine Kultur des Täuschens “rechtfertigt”, ist ebenfalls vorhanden.
Wir sind schon lange über den Punkt hinaus, an dem das Hinterfragen von allem, was man sieht und/oder hört, als “paranoid” bezeichnet werden könnte. Es ist gesund, rational und sogar eine Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der eigenen geistigen Gesundheit.
Wir wissen, dass sie alles fälschen werden, also müssen wir darauf vorbereitet sein, alles zu hinterfragen.
In diesem Artikel geht es darum, wie das Establishment gefälschte Nachrichten erstellen kann. Im zweiten Teil werden wir die Frage nach dem Warum stellen.
Am 27.06.24 erschienen auf: https://off-guardian.org/2024/06/27/why-you-should-never-believe-your-eyes/