Der 1938 in Ravensburg geborene Klaus Schwab ist ein Kind von Adolf Hitlers Deutschland, einem Polizeistaatsregime, das auf Angst und Gewalt, auf Gehirnwäsche und Kontrolle, auf Propaganda und Lügen, auf Industrialisierung und Eugenik, auf Entmenschlichung und “Desinfektion”, auf einer abschreckenden und grandiosen Vision einer “neuen Ordnung”, die tausend Jahre dauern würde, aufgebaut war. Schwab scheint sein Leben der Neuerfindung dieses Albtraums gewidmet zu haben und zu versuchen, ihn nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Welt Wirklichkeit werden zu lassen. Schlimmer noch: Wie seine eigenen Worte immer wieder bestätigen, ist seine technokratisch-faschistische Vision auch eine verdrehte transhumanistische Vision, bei der Menschen und Maschinen in “merkwürdigen Mischungen aus digitalem und analogem Leben” verschmelzen werden, unsere Körper sich mit “Smart Dust” infizieren und die Polizei offenbar in der Lage sein wird, unsere Gehirne auszulesen. Und wie wir sehen werden, nutzen er und seine Komplizen die Covid-19-Krise, um die demokratische Rechenschaftspflicht zu umgehen, sich über die Opposition hinwegzusetzen, ihre Agenda zu beschleunigen und sie dem Rest der Menschheit gegen unseren Willen aufzuzwingen, was er den “Great Reset” nennt. Schwab ist natürlich kein Nazi im klassischen Sinne, er ist weder ein Nationalist noch ein Antisemit, wie der mit 1 Million Dollar dotierte Dan-David-Preis beweist, der ihm 2004 von Israel verliehen wurde (obwohl seltsamerweise im Oktober 2021 alle Hinweise auf Schwab von der Website des Dan-David-Preises entfernt worden zu sein scheinen). [Anm. d. Ü.: es werden generell nur noch die Preisträger ab 2013 aufgelistet]
WeiterlesenDer Faschismus des 21. Jahrhunderts hat jedoch andere politische Formen gefunden, um sein zentrales Projekt der Umgestaltung der Menschheit im Sinne des Kapitalismus mit offenkundig autoritären Mitteln fortzusetzen. Dieser neue Faschismus wird heute unter dem Deckmantel der Global Governance, der Biosicherheit, des “New Normal”, des “New Deal for Nature” und der “Vierten industriellen Revolution” vorangetrieben. Schwab, der achtzigjährige Gründer und Vorstandsvorsitzende des Weltwirtschaftsforums, sitzt im Zentrum dieser Matrix wie eine Spinne in einem riesigen Netz. Beim ursprünglichen faschistischen Projekt in Italien und Deutschland ging es um eine Verschmelzung von Staat und Wirtschaft. Während der Kommunismus die Übernahme von Wirtschaft und Industrie durch den Staat vorsieht, der – theoretisch! – im Interesse des Volkes handelt, ging es im Faschismus darum, den Staat zum Schutz und zur Förderung der Interessen der wohlhabenden Elite einzusetzen. Schwab setzte diesen Ansatz in einem entnazifizierten Nachkriegskontext fort, als er 1971 das European Management Forum gründete, das jährlich im schweizerischen Davos tagte.
Hier warb er für seine Ideologie des “Stakeholder”-Kapitalismus, bei dem die Unternehmen enger mit der Regierung zusammenarbeiten sollten. Das Wirtschaftsmagazin Forbes beschreibt den “Stakeholder-Kapitalismus” als
“die Vorstellung, dass ein Unternehmen sich darauf konzentriert, die Bedürfnisse aller seiner Stakeholder zu erfüllen: Kunden, Mitarbeiter, Partner, die Gemeinschaft und die Gesellschaft als Ganzes”
Selbst im Kontext eines bestimmten Unternehmens handelt es sich stets um eine leere Bezeichnung. Wie der Forbes-Artikel feststellt, bedeutet es eigentlich nur, dass “Unternehmen weiterhin privat Geld an ihre Aktionäre und Führungskräfte abführen können, während sie in der Öffentlichkeit eine Fassade aus erlesener sozialer Sensibilität und vorbildlichem Altruismus aufrechterhalten”. In einem allgemeinen gesellschaftlichen Kontext ist das Stakeholder-Konzept jedoch noch ruchloser, da es jede Idee von Demokratie, also der Herrschaft des Volkes, zugunsten einer Herrschaft der Unternehmensinteressen aufgibt. Die Gesellschaft wird nicht mehr als lebendige Gemeinschaft betrachtet, sondern als ein Unternehmen, dessen Rentabilität das einzig gültige Ziel menschlichen Handelns ist. Schwab legte diese Agenda bereits 1971 in seinem Buch “Moderne Unternehmensführung im Maschinenbau” dar, in dem er den Begriff “die Interessenten” (Stakeholder) verwendete und den Menschen nicht mehr als Bürger, freies Individuum oder Mitglied einer Gemeinschaft, sondern als sekundären Teilnehmer an einem riesigen Wirtschaftsunternehmen definierte. Das Ziel des Lebens eines jeden Menschen war es, “langfristiges Wachstum und Wohlstand” für dieses Unternehmen zu erreichen – mit anderen Worten: den Reichtum der kapitalistischen Elite zu schützen und zu mehren. Dies alles wurde 1987 noch deutlicher, als Schwab sein Europäisches Managementforum in Weltwirtschaftsforum umbenannte.
Das WEF beschreibt sich auf seiner eigenen Webseite als “die globale Plattform für öffentlich-private Zusammenarbeit” und seine Bewunderer beschreiben, wie es “Partnerschaften zwischen Geschäftsleuten, Politikern, Intellektuellen und anderen Führern der Gesellschaft herstellt, um ‘Schlüsselthemen der globalen Agenda zu definieren, zu diskutieren und voranzubringen’.” Die “Partnerschaften”, die das WEF aufbaut, zielen darauf ab, die Demokratie durch eine globale Führung handverlesener und nicht gewählter Individuen zu ersetzen, deren Aufgabe es nicht ist, der Öffentlichkeit zu dienen, sondern dieser Öffentlichkeit die Herrschaft der 1% aufzuzwingen, wobei der Rest von uns so wenig wie möglich eingreifen soll. In den Büchern, die Schwab für die Öffentlichkeit schreibt, drückt er sich in den doppelzüngigen Klischees von Corporate Spin und Greenwashing aus. Immer wieder werden die gleichen leeren Begriffe verwendet. In seinem Buch “Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution: Wie wir den digitalen Wandel gemeinsam gestalten” spricht Schwab von “der Einbeziehung von Interessengruppen und der Verteilung von Vorteilen” und von “nachhaltigen und integrativen Partnerschaften”, die uns alle in eine “integrative, nachhaltige und wohlhabende Zukunft” führen werden! (1) Hinter diesem Getöse verbirgt sich die wahre Motivation seines “Stakeholder-Kapitalismus”, für den er noch auf der WEF-Konferenz 2020 in Davos unermüdlich warb, nämlich Profit und Ausbeutung.
So schreibt Schwab in seinem 2016 erschienenen Buch “Die vierte industrielle Revolution” über die Digitalisierung der Arbeit und die daraus resultierenden Vorteile für Unternehmen, insbesondere für schnell wachsende Start-ups in der digitalen Wirtschaft:
“Da Human-Cloud-Plattformen Arbeitnehmer als Selbstständige einstufen, sind sie – vorerst – frei von der Verpflichtung, Mindestlöhne, Arbeitgebersteuern und Sozialleistungen zu zahlen.” (2)
Die gleiche kapitalistische Kaltschnäuzigkeit zeigt sich auch in seiner Haltung gegenüber Menschen, die sich dem Ende ihres Arbeitslebens nähern und ihre wohlverdiente Rente in Anspruch nehmen wollen:
“Die Überalterung ist eine wirtschaftliche Herausforderung, denn wenn das Rentenalter nicht drastisch angehoben wird, damit die älteren Mitglieder der Gesellschaft weiterhin einen Beitrag zur Erwerbsbevölkerung leisten können (eine wirtschaftliche Notwendigkeit, die viele wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt), sinkt die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, während gleichzeitig der Prozentsatz der abhängigen älteren Menschen zunimmt”. (2)
Alles in dieser Welt wird auf wirtschaftliche Herausforderungen, wirtschaftliche Zwänge und wirtschaftliche Vorteile für die herrschende Kapitalistenklasse reduziert.
Der Mythos des Fortschritts wird seit langem von den 1% benutzt, um die Menschen davon zu überzeugen, die Technologien zu akzeptieren, die dazu bestimmt sind, sie auszubeuten und zu kontrollieren, und Schwab spielt darauf an, wenn er erklärt, dass
“die vierte industrielle Revolution eine bedeutende Quelle der Hoffnung für die Fortsetzung des Aufstiegs in der menschlichen Entwicklung darstellt, der seit 1800 zu einem dramatischen Anstieg der Lebensqualität für Milliarden von Menschen geführt hat”. (1)
“Für diejenigen unter uns, die tagtäglich eine Reihe von kleinen, aber bedeutsamen Anpassungen im Leben erleben, mag sie sich zwar nicht als bedeutsam anfühlen, doch handelt es sich nicht um eine geringfügige Veränderung – die vierte industrielle Revolution ist ein neues Kapitel in der menschlichen Entwicklung, das der ersten, zweiten und dritten industriellen Revolution in nichts nachsteht und erneut durch die zunehmende Verfügbarkeit und Interaktion einer Reihe außergewöhnlicher Technologien vorangetrieben wird”. (1)
Aber er ist sich sehr wohl bewusst, dass die Technologie nicht ideologisch neutral ist, wie manche gerne behaupten. Technologien und Gesellschaften formen sich gegenseitig, meint er.
“Schließlich sind Technologien damit verbunden, wie wir etwas wissen, wie wir Entscheidungen treffen und wie wir über uns und andere denken. Sie sind mit unseren Identitäten, Weltanschauungen und möglichen Zukünften verbunden. Von Nukleartechnologien über das Wettrennen im Weltraum, Smartphones, soziale Medien, Autos, Medizin und Infrastruktur – die Bedeutung von Technologien macht sie politisch. Sogar das Konzept einer ‘entwickelten’ Nation beruht implizit auf der Annahme von Technologien und deren Bedeutung für uns in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht”. (1)
Für die dahinter stehenden Kapitalisten ging es bei der Technologie noch nie um das soziale Wohl, sondern ausschließlich um den Profit und Schwab macht deutlich, dass dies auch für seine vierte industrielle Revolution gilt. Er erklärt:
“Die Technologien der Vierten Industriellen Revolution sind wahrhaftig disruptiv – sie stellen die bisherige Art und Weise des Erfassens, Berechnens, Organisierens, Handelns und Lieferns auf den Kopf. Sie stellen völlig neue Wege der Wertschöpfung für Unternehmen und Bürger dar”. (1)
Für den Fall, dass die Bedeutung von “Wertschöpfung” nicht klar ist, gibt er einige Beispiele:
“Drohnen stellen eine neue Art von kostensparenden Mitarbeitern dar, die unter uns arbeiten und Aufgaben übernehmen, für die früher echte Menschen benötigt wurden” (1) und “der Einsatz immer intelligenterer Algorithmen erweitert die Produktivität der Mitarbeiter in rasantem Tempo – zum Beispiel durch den Einsatz von Chat-Bots, die den ‘Live-Chat’-Support für Kundeninteraktionen ergänzen (und zunehmend ersetzen)”. (1)
Schwab geht in “Die vierte industrielle Revolution” ausführlich auf die kostensenkenden und gewinnsteigernden Wunderwerke seiner schönen neuen Welt ein. So führt er aus:
“Früher als die meisten erwarten, wird die Arbeit so unterschiedlicher Berufe wie Rechtsanwälte, Finanzanalysten, Ärzte, Journalisten, Buchhalter, Versicherungsvertreter oder Bibliothekare teilweise oder vollständig automatisiert sein…
Die Technologie schreitet so schnell voran, dass Kristian Hammond, Mitbegründer von Narrative Science, einem Unternehmen, das sich auf die automatische Generierung von Geschichten spezialisiert hat, prognostiziert, dass bis Mitte der 2020er Jahre 90% der Nachrichten von einem Algorithmus generiert werden könnten, und zwar größtenteils ohne jegliches menschliches Zutun (abgesehen von der Gestaltung des Algorithmus natürlich)”. (2)
Es ist dieser wirtschaftliche Imperativ, der Schwabs Begeisterung für “eine Revolution, die die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und miteinander in Beziehung treten, grundlegend verändert” begründet. (2)
Schwab schwärmt von der vierten industrielle Revolution, die, wie er betont, “mit nichts vergleichbar ist, was die Menschheit bisher erlebt hat”. (2)
“Stellen Sie sich die unbegrenzten Möglichkeiten vor, die sich ergeben, wenn Milliarden von Menschen durch mobile Geräte miteinander verbunden sind und dadurch eine noch nie dagewesene Verarbeitungsleistung, Speicherkapazität und Wissenszugriff zur Verfügung stehen. Oder denken Sie an das atemberaubende Zusammentreffen neuer technologischer Durchbrüche, die weitreichende Bereiche wie künstliche Intelligenz (KI), Robotik, das Internet der Dinge (IoT), autonome Fahrzeuge, 3D-Druck, Nanotechnologie, Biotechnologie, Materialwissenschaft, Energiespeicherung und Quantencomputer umfassen, um nur einige zu nennen. Viele dieser Innovationen stecken noch in den Kinderschuhen, aber sie erreichen bereits einen Wendepunkt in ihrer Entwicklung, da sie aufeinander aufbauen und sich in einer Fusion von Technologien in der physischen, digitalen und biologischen Welt gegenseitig verstärken”. (2)
Er freut sich auch auf mehr Online-Bildung, die “den Einsatz von virtueller und erweiterter Realität” einschließt, um “die Bildungsergebnisse dramatisch zu verbessern” (1), auf Sensoren, “die in Wohnungen, Kleidung und Accessoires, Städten, Verkehrs- und Energienetzen installiert werden” (2), und auf Smart Cities mit ihren überaus wichtigen “Datenplattformen”. (2)
“Alle Dinge werden smart und mit dem Internet verbunden sein”, sagt Schwab, und das wird sich auch auf Tiere erstrecken, da “in Rindern verkabelte Sensoren über ein Mobiltelefonnetz miteinander kommunizieren können”. (2)
Er ist begeistert von der Idee der “intelligenten Zellfabriken”, die “die beschleunigte Herstellung von Impfstoffen” (1) und “Big-Data-Technologien” ermöglichen könnten. (2)
Diese, so versichert er uns, werden “neue und innovative Wege für den Dienst am Bürger und Kunden eröffnen” (2), und wir werden aufhören müssen, uns dagegen zu wehren, dass Unternehmen von der Nutzung und dem Verkauf von Informationen über jeden Aspekt unseres persönlichen Lebens profitieren.
“Es wird von entscheidender Bedeutung sein, Vertrauen in die Daten und Algorithmen zu schaffen, die zur Entscheidungsfindung verwendet werden. Die Besorgnis der Bürger über den Schutz der Privatsphäre und die Einführung von Rechenschaftspflicht in den Unternehmens- und Rechtsstrukturen werden ein Umdenken erfordern”. (2)
Letzten Endes ist klar, dass es bei all dieser technologischen Aufregung nur um Profit geht, oder um “Wert”, wie Schwab es in seiner Unternehmenssprache aus dem 21. Jahrhundert zu nennen pflegt.
So wird die Blockchain-Technologie fantastisch sein und “eine Explosion der handelbaren Vermögenswerte auslösen, da alle Arten von Wertaustausch in der Blockchain untergebracht werden können”. (2)
Der Einsatz der Blockchain-Technologie, so Schwab weiter, “könnte die treibende Kraft hinter massiven Wertströmen bei digitalen Produkten und Dienstleistungen sein und sichere digitale Identitäten bereitstellen, die neue Märkte für jeden zugänglich machen, der mit dem Internet verbunden ist”. (1)
Generell besteht das Interesse der herrschenden Wirtschaftselite an der vierten industrielle Revolution darin, dass sie “völlig neue Wertquellen schafft” (1) und “Ökosysteme der Wertschöpfung hervorbringen wird, die man sich mit einer Denkweise, die in der dritten industriellen Revolution stecken geblieben ist, nicht vorstellen kann”. (1)
Die Technologien der vierten industrielle Revolution, die über 5G eingeführt werden, stellen eine noch nie dagewesene Bedrohung für unsere Freiheit dar, wie Schwab einräumt:
“Die Werkzeuge der vierten industriellen Revolution ermöglichen neue Formen der Überwachung und andere Kontrollmittel, die gesunden, offenen Gesellschaften zuwiderlaufen”. (2)
Das hindert ihn aber nicht daran, sie in einem positiven Licht darzustellen, wenn er beispielsweise erklärt, dass “die öffentliche Kriminalität aufgrund der Konvergenz von Sensoren, Kameras, KI und Gesichtserkennungssoftware wahrscheinlich zurückgehen wird”. (1)
Er beschreibt genüsslich, wie diese Technologien “in den bisher privaten Raum unserer Gedanken eindringen, unsere Gedanken lesen und unser Verhalten beeinflussen können”. (1)
“In dem Maße, wie sich die Möglichkeiten in diesem Bereich verbessern, wird die Versuchung für Strafverfolgungsbehörden und Gerichte zunehmen, Techniken einzusetzen, um die Wahrscheinlichkeit krimineller Handlungen zu bestimmen, die Schuldfrage zu klären oder möglicherweise sogar Erinnerungen direkt aus den Gehirnen der Menschen abzurufen. Sogar beim Überschreiten einer Landesgrenze könnte eines Tages ein detaillierter Gehirnscan durchgeführt werden, um das Sicherheitsrisiko einer Person zu bewerten”. (1)
Manchmal lässt sich der WEF-Chef von seiner Leidenschaft für eine Science-Fiction-Zukunft hinreißen, in der “Langstrecken-Raumfahrt für Menschen und Kernfusion alltäglich sind” (1) und in der “das nächste trendige Geschäftsmodell” darin bestehen könnte, dass jemand “den Zugang zu seinen Gedanken gegen die zeitsparende Möglichkeit eintauscht, einen Social-Media-Beitrag allein durch Gedanken zu tippen”. (1)
Die Rede vom “Weltraumtourismus” unter dem Titel “Die vierte industrielle Revolution und die finale Grenze” (1) ist fast witzig, ebenso wie sein Vorschlag, dass “eine Welt voller Drohnen eine Welt voller Möglichkeiten bietet”. (1)
Doch je weiter der Leser in die in Schwabs Büchern beschriebene Welt vordringt, desto weniger lächerlich erscheint das Ganze. Die Wahrheit ist, dass diese einflussreiche Persönlichkeit im Zentrum der derzeit entstehenden neuen globalen Ordnung ein ausgesprochener Transhumanist ist, der vom Ende des natürlichen, gesunden menschlichen Lebens und der Gemeinschaft träumt. Schwab wiederholt diese Botschaft immer wieder, als ob er sicher sein wollte, dass wir ordnungsgemäß gewarnt wurden.
“Die verblüffenden Innovationen, die durch die vierte industrielle Revolution ausgelöst wurden, von der Biotechnologie bis zur künstlichen Intelligenz, definieren die Bedeutung des Menschseins neu.” (2)
“Die Zukunft wird unser Verständnis davon, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, sowohl in biologischer als auch in sozialer Hinsicht in Frage stellen”. (1)
“Schon jetzt zwingen uns die Fortschritte in der Neuro- und Biotechnologie dazu, das Menschsein zu hinterfragen”. (1)
In “Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution” führt er dies ausführlicher aus:
“Die Technologien der vierten industriellen Revolution werden nicht nur Teil der uns umgebenden physischen Welt sein, sondern auch Teil von uns. In der Tat haben einige von uns bereits das Gefühl, dass unsere Smartphones zu einer Erweiterung von uns selbst geworden sind. Die heutigen externen Geräte – von tragbaren Computern bis hin zu Virtual-Reality-Headsets – werden mit ziemlicher Sicherheit in unsere Körper und Gehirne implantiert werden können. Exoskelette und Prothesen werden unsere körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen, während Fortschritte in der Neurotechnologie unsere kognitiven Fähigkeiten verbessern. Wir werden immer besser in der Lage sein, unsere eigenen Gene und die unserer Kinder zu manipulieren. Diese Entwicklungen werfen tiefgreifende Fragen auf: Wo ziehen wir die Grenze zwischen Mensch und Maschine? Was bedeutet es, ein Mensch zu sein?” (1)
Ein ganzer Abschnitt des Buches ist dem Thema “Die Veränderung des Menschen” gewidmet. Hier schwärmt er von “der Fähigkeit neuer Technologien, buchstäblich ein Teil von uns zu werden” und beschwört eine Cyborg-Zukunft herauf, in der “kuriose Mischungen aus digitalem und analogem Leben, die unser Wesen neu definieren werden”. (1) Er schreibt:
“Diese Technologien werden innerhalb unserer eigenen Biologie operieren und die Art und Weise verändern, wie wir mit der Welt in Kontakt treten. Sie sind in der Lage, die Grenzen zwischen Körper und Geist zu überschreiten, unsere physischen Fähigkeiten zu verbessern und sogar das Leben selbst nachhaltig zu beeinflussen”. (1)
Schwab scheint keine Grenzüberschreitung zu weit zu gehen, denn er träumt von “aktiven implantierbaren Mikrochips, die die Hautbarriere unseres Körpers durchbrechen”, “intelligenten Tätowierungen”, “biologischem Computersystemen” und “individuell gestalteten Organismen”. (1, 2)
Er freut sich darüber, dass “Sensoren, Speicher und Schaltkreise in gewöhnlichen menschlichen Darmbakterien kodiert werden können”, (1) dass “Smart Dust, Anordnungen von vollwertigen Computern mit Antennen, von denen jede viel kleiner als ein Sandkorn ist, sich jetzt im Körper organisieren können” und dass “implantierte Geräte wahrscheinlich auch dabei helfen werden, Gedanken zu kommunizieren, die normalerweise verbal durch ein ‘eingebautes’ Smartphone ausgedrückt werden, und möglicherweise unausgesprochene Gedanken oder Stimmungen durch das Lesen von Gehirnwellen und anderen Signalen”. (2)
In Schwabs Welt der vierten industriellen Revultion zeichnet sich die “synthetische Biologie” ab, die den technokratischen kapitalistischen Herrschern der Welt “die Fähigkeit verleiht, Organismen durch das Schreiben von DNA individuell zu gestalten”. (2)
Der Gedanke an Neurotechnologien, bei denen dem Menschen vollständig künstliche Erinnerungen in das Gehirn eingepflanzt werden, reicht aus, um einige von uns schwach werden zu lassen, ebenso wie “die Aussicht, unsere Gehirne über kortikale Modems, Implantate oder Nanoroboter mit der virtuellen Realität zu verbinden”. (1)
Es ist ein schwacher Trost zu erfahren, dass dies alles – natürlich! – im größeren Interesse der kapitalistischen Profitmacherei liegt, da es “neue Industrien und Systeme für die Wertschöpfung eröffnet” und “eine Gelegenheit darstellt, in der Vierten Industriellen Revolution ganz neue Wertesysteme zu schaffen”. (1)
Und was ist mit dem “biologischen Drucken von organischem Gewebe” (1) oder dem Vorschlag, dass “Tiere potenziell zur Herstellung von Arzneimitteln und anderen Behandlungsformen manipuliert werden könnten”? (2)
Hat jemand ethische Einwände? Für Schwab ist das alles offensichtlich in Ordnung, denn er freut sich über die Ankündigung:
“Der Tag, an dem Kühe so manipuliert werden, dass sie in ihrer [sic] Milch ein blutgerinnungsförderndes Element produzieren, das Blutern fehlt, ist nicht mehr weit entfernt. Forscher haben bereits damit begonnen, das Genom von Schweinen zu manipulieren, um Organe zu züchten, die für menschliche Transplantationen geeignet sind”. (2)
Es wird sogar noch beunruhigender. Seit dem finsteren Eugenik-Programm des Nazi-Deutschlands, in das Schwab hineingeboren wurde, gilt diese Wissenschaft in der menschlichen Gesellschaft als verpönt. Doch jetzt ist er offenbar der Meinung, dass die Eugenik wiederbelebt werden sollte, und verkündet im Hinblick auf genetisches Editieren:
“Die Tatsache, dass es jetzt viel einfacher ist, das menschliche Genom in lebensfähigen Embryonen präzise zu manipulieren, bedeutet, dass wir in Zukunft wahrscheinlich Designer-Babys sehen werden, die bestimmte Eigenschaften besitzen oder gegen eine bestimmte Krankheit resistent sind”. (2)
In der berüchtigten transhumanistischen Abhandlung “I, Cyborg” von 2002 sagt Kevin Warwick voraus:
“Der Mensch wird in der Lage sein, sich weiterzuentwickeln, wenn er sich die Superintelligenz und die zusätzlichen Fähigkeiten, die die Maschinen der Zukunft bieten, zunutze macht, indem er sich mit ihnen verbindet. All dies deutet auf die Entwicklung einer neuen menschlichen Spezies hin, die in der Science-Fiction-Welt als ‘Cyborgs’ bekannt ist. Das bedeutet aber nicht, dass jeder ein Cyborg werden muss. Wenn Sie mit Ihrem Zustand als Mensch zufrieden sind, dann können Sie so bleiben, wie Sie sind. Aber seien Sie gewarnt – so wie wir Menschen uns vor Jahren von unseren Schimpansen-Cousins getrennt haben, werden sich auch die Cyborgs von den Menschen trennen. Diejenigen, die Menschen bleiben, werden wahrscheinlich zu einer Unterspezies. Sie werden gewissermaßen die Schimpansen der Zukunft sein”. (3)
Schwab scheint in dieser besonders vernichtenden Passage aus “Die vierte industrielle Revolution” dieselbe Zukunft einer “überlegenen”, verbesserten, künstlichen, transhumanen Elite anzudeuten, die sich vom natürlich geborenen Pöbel abspaltet:
“Wir stehen an der Schwelle eines radikalen Systemwandels, der von den Menschen eine ständige Anpassung verlangt. Infolgedessen werden wir möglicherweise Zeuge einer zunehmenden Polarisierung in der Welt, gekennzeichnet durch diejenigen, die den Wandel annehmen, und diejenigen, die sich ihm widersetzen.
Dies führt zu einer Ungleichheit, die über die bereits beschriebene gesellschaftliche Ungleichheit hinausgeht. Diese ontologische Ungleichheit wird diejenigen, die sich anpassen, von denen trennen, die sich widersetzen – die materiellen Gewinner und Verlierer im wahrsten Sinne des Wortes. Die Gewinner könnten sogar von einer Art radikaler menschlicher Verbesserung profitieren, die durch bestimmte Segmente der vierten industriellen Revolution (wie z. B. die Gentechnologie) hervorgerufen wird, von der die Verlierer ausgeschlossen sind. Dies könnte zu Klassenkämpfen und anderen Auseinandersetzungen führen, wie wir sie noch nie gesehen haben”. (2)
Schwab sprach bereits 2016 von einer großen “Transformation” (2) und ist offensichtlich entschlossen, alles in seiner nicht unbeträchtlichen Macht Stehende zu tun, um seine eugenisch inspirierte transhumanistische Welt der Künstlichkeit, Überwachung, Kontrolle und des exponentiellen Profits zu verwirklichen. Doch wie aus seinem obigen Hinweis auf “Klassenkämpfe” hervorgeht, ist er eindeutig besorgt über die Möglichkeit eines “gesellschaftlichen Widerstands” (1) und darüber, wie er vorankommen kann, “wenn die Technologien auf großen Widerstand in der Öffentlichkeit stoßen”. (1) Schwabs jährliche WEF-Veranstaltungen in Davos werden seit langem von antikapitalistischen Protesten begleitet, und trotz der gegenwärtigen Lähmung der radikalen Linken ist er sich der Möglichkeit eines erneuten und vielleicht umfassenderen Widerstands gegen sein Projekt bewusst, mit dem Risiko von “Ressentiments, Angst und politischen Rückschlägen”. (1)
In seinem jüngsten Buch stellt er einen historischen Kontext her und stellt fest, dass “die Antiglobalisierung im Vorfeld von 1914 und bis 1918 stark war, dann in den 1920er Jahren weniger stark, aber in den 1930er Jahren als Folge der Weltwirtschaftskrise wieder auflebte”. (4) Er stellt fest, dass in den frühen 2000er Jahren “die politische und gesellschaftliche Gegenbewegung gegenüber der Globalisierung unaufhaltsam an Stärke gewann”, (4) und erklärt, dass “soziale Unruhen” in den letzten zwei Jahren in der ganzen Welt weit verbreitet waren, wobei er unter anderem die Gilets Jaunes in Frankreich anführt, und beschwört das “düstere Szenario” herauf, dass “das Gleiche wieder passieren könnte”. (4)
Wie soll also ein ehrlicher Technokrat seine bevorzugte Zukunft für die Welt ohne die Zustimmung der Weltöffentlichkeit ausarbeiten? Wie können Schwab und seine Milliardärsfreunde dem Rest von uns ihre bevorzugte Gesellschaft aufzwingen? Eine Antwort ist die unerbittliche Propaganda der Massenmedien und der akademischen Welt, die sich im Besitz der 1%-Elite befinden – das, was sie gerne “ein Narrativ” nennen. Für Schwab spiegelt der Widerwille der Bevölkerungsmehrheit, auf seinen Vierten-Industriellen-Revolution-Express aufzuspringen, die Tragödie wider, dass “der Welt ein konsistentes, positives und gemeinsames Narrativ fehlt, das die Chancen und Herausforderungen der Vierten-Industriellen-Revolution umreißt, ein Narrativ, das unerlässlich ist, wenn wir eine Vielzahl von Individuen und Gemeinschaften befähigen und einen populären Rückschlag gegen die grundlegenden Veränderungen, die im Gange sind, vermeiden wollen”. (2) Er fügt hinzu:
“Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere Aufmerksamkeit und Energie in die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen über akademische, soziale, politische, nationale und industrielle Grenzen hinweg investieren. Diese Interaktionen und Kooperationen sind notwendig, um positive, gemeinsame und hoffnungsvolle Narrative zu schaffen, die es Einzelpersonen und Gruppen aus allen Teilen der Welt ermöglichen, an den laufenden Veränderungen teilzuhaben und davon zu profitieren”. (2)
Eines dieser “Narrative” beschönigt die Gründe, aus denen die Technologie der vierten industriellen Revolution so schnell wie möglich überall auf der Welt installiert werden muss. Schwab ist frustriert, dass “mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung – etwa 3,9 Milliarden Menschen – immer noch keinen Zugang zum Internet hat” (1), wobei 85% der Bevölkerung in den Entwicklungsländern offline und damit unerreichbar bleiben, gegenüber 22% in den Industrieländern.
Das eigentliche Ziel der vierten industriellen Revolution ist die Ausbeutung dieser Bevölkerungsgruppen zur Erzielung von Profiten durch den globalen Technologie-Imperialismus, aber das kann natürlich nicht in der Propaganda-“Erzählung” erwähnt werden, die erforderlich ist, um den Plan zu verkaufen. Stattdessen muss ihre Mission so dargestellt werden, wie es Schwab selbst tut: als Versuch, “Technologien und Systeme zu entwickeln, die dazu dienen, wirtschaftliche und soziale Werte wie Einkommen, Chancen und Freiheit an alle Beteiligten zu verteilen”. (1) Fromm posiert er als Hüter woker liberaler Werte und erklärt:
“Inklusives Denken geht darüber hinaus, Armut oder marginalisierte Gemeinschaften einfach als eine Abweichung zu betrachten – etwas, das wir lösen können. Es zwingt uns zu erkennen, dass ‘unsere Privilegien auf derselben Landkarte stehen wie ihr Leiden’. Es geht über Einkommen und Ansprüche hinaus, auch wenn diese weiterhin wichtig sind. Stattdessen werden durch die Einbeziehung der Betroffenen und die Verteilung der Vorteile die Freiheiten für alle erweitert”. (1)
Dieselbe Technik, nämlich eine gefälschte “Erzählung”, mit der wohlmeinende Bürger dazu gebracht werden sollen, ein imperialistisches, kapitalistisches System zu unterstützen, wurde in Bezug auf den Klimawandel ausgiebig angewandt. Schwab ist natürlich ein großer Fan von Greta Thunberg, die sich nach ihrem Ein-Mädchen-Protest in Stockholm kaum vom Bürgersteig erhoben hatte, als sie auch schon zum WEF nach Davos geholt wurde.
Er ist auch ein Befürworter des vorgeschlagenen globalen “New Deal for Nature”, insbesondere über “Voice for the Planet”, das 2019 auf dem WEF in Davos von den Global Shapers ins Leben gerufen wurde, einer von Schwab 2011 gegründeten Nachwuchsorganisation, die der Enthüllungsjournalist Cory Morningstar treffend als “eine groteske Darstellung der als gut getarnten unternehmerischen Misswirtschaft” bezeichnete. In seinem 2020 erschienenen Buch legt Schwab dar, wie der gefälschte “Jugendaktivismus” genutzt wird, um seine kapitalistischen Ziele zu erreichen. Er schreibt in einer bemerkenswert offenen Passage:
“Jugendlicher Aktivismus nimmt weltweit zu und wird durch die sozialen Medien revolutioniert, die die Mobilisierung in einem Ausmaß steigern, das früher unmöglich gewesen wäre. Er nimmt viele verschiedene Formen an, von nicht-institutionalisierter politischer Beteiligung bis hin zu Demonstrationen und Protesten, und befasst sich mit so unterschiedlichen Themen wie Klimawandel, Wirtschaftsreformen, Geschlechtergleichstellung und LGBTQ-Rechten. Die junge Generation steht fest an der Spitze des sozialen Wandels. Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass sie der Katalysator für den Wandel und die entscheidende Triebkraft für den Great Reset sein wird”. (4)
Tatsächlich ist die von Schwab vorgeschlagene ultra-industrielle Zukunft natürlich alles andere als grün. Es geht ihm nicht um die Natur, sondern um “Naturkapital” und “Anreize für Investitionen in grüne und soziale Zukunftsmärkte”. (4) Umweltverschmutzung bedeutet Profit und Umweltkrisen sind nur eine weitere Geschäftsgelegenheit, wie er in “Die vierte industrielle Revolution” darlegt:
“In diesem revolutionären neuen Industriesystem verwandelt sich Kohlendioxid von einem Treibhausgift in einen Vermögenswert und die Wirtschaftlichkeit der Kohlendioxidabscheidung und -speicherung verwandelt sich von einer Kosten- und Verschmutzungssenke in eine profitable Anlage zur Abscheidung und Nutzung von Kohlenstoff. Noch wichtiger ist, dass sie Unternehmen, Regierungen und Bürgern dabei hilft, sich Strategien zur aktiven Regeneration des Naturkapitals bewusst zu machen und sich dafür zu engagieren, so dass eine intelligente und regenerative Nutzung des Naturkapitals eine nachhaltige Produktion und einen nachhaltigen Verbrauch ermöglicht und Raum für die Erholung der biologischen Vielfalt in bedrohten Gebieten geschaffen wird”. (2)
Schwabs “Lösungen” für den verheerenden Schaden, den der industrielle Kapitalismus unserer natürlichen Welt zugefügt hat, beinhalten mehr vom gleichen Gift, nur noch schlimmer. Geoengineering gehört zu seinen Favoriten:
“Zu den Vorschlägen gehören die Installation riesiger Spiegel in der Stratosphäre, um die Sonnenstrahlen abzulenken, die chemische Befruchtung der Atmosphäre, um die Niederschläge zu verstärken, und der Einsatz großer Maschinen, um Kohlendioxid aus der Luft zu entfernen”. (1)
“Neue Ansätze werden derzeit durch die Kombination von Technologien der vierten industriellen Revolution wie Nanopartikeln und anderen fortschrittlichen Materialien erdacht”. (1)
Wie alle Unternehmen und pro-kapitalistischen NGOs, die den horrenden New Deal for Nature unterstützen, ist auch Schwab absolut und zutiefst ungrün. Für ihn beinhaltet die “ultimative Möglichkeit” von “sauberer” und “nachhaltiger” Energie die Kernfusion (1) und er freut sich auf den Tag, an dem Satelliten “den Planeten mit Kommunikationswegen überziehen, die dazu beitragen könnten, die mehr als 4 Milliarden Menschen, die noch keinen Online-Zugang haben, zu verbinden”. (1)
Schwab bedauert auch die vielen bürokratischen Hürden, die den ungehinderten Vormarsch von gentechnisch veränderten Lebensmitteln verhindern, und warnt, dass “die globale Ernährungssicherheit nur dann erreicht werden kann, wenn die Vorschriften für gentechnisch veränderte Lebensmittel so angepasst werden, dass sie der Tatsache Rechnung tragen, dass die Genmanipulation eine präzise, effiziente und sichere Methode zur Verbesserung von Nutzpflanzen darstellt”. (1)
Die von Schwab angestrebte neue Ordnung wird die ganze Welt umfassen und erfordert daher eine globale Governance, um sie durchzusetzen, wie er wiederholt betont. Die von ihm bevorzugte Zukunft “wird nur durch eine verbesserte Global Governance zustande kommen” (4), betont er. “Wir brauchen eine Form der effektiven Global Governance” (4).
Das Problem, das wir heute haben, ist das eines möglichen “globalen Ordnungsdefizits” (4), behauptet er und fügt unglaubwürdig hinzu, dass die Weltgesundheitsorganisation “mit begrenzten und schwindenden Ressourcen belastet ist”. (4) Was er wirklich sagen will, ist, dass seine Gesellschaft des Great Reset nur funktionieren wird, wenn sie überall auf dem Planeten gleichzeitig eingeführt wird, andernfalls “werden wir bei unseren Versuchen, globale Herausforderungen anzugehen und darauf zu reagieren, gelähmt sein”. (4) Er räumt ein: “Kurz gesagt, die globale Governance ist der Knotenpunkt all dieser anderen Themen”. (4)
Dieses alles verschlingende Imperium sieht es gar nicht gern, wenn sich eine bestimmte Bevölkerung demokratisch für einen anderen Weg entscheidet. Sie “laufen Gefahr, von den globalen Normen isoliert zu werden, wodurch diese Nationen Gefahr laufen, zu den Nachzüglern der neuen digitalen Wirtschaft zu werden”, (2) warnt Schwab. Jegliches Gefühl von Autonomie und Zugehörigkeit zur Basis wird aus Schwabs imperialistischer Perspektive als Bedrohung angesehen und soll im Rahmen der vierten industriellen Revolution ausgerottet werden. Er schreibt:
“Früher identifizierten sich die Menschen am stärksten mit einem Ort, einer ethnischen Gruppe, einer bestimmten Kultur oder sogar einer Sprache. Das Aufkommen des Online-Engagements und der zunehmende Kontakt mit Ideen aus anderen Kulturen bedeutet, dass Identitäten heute austauschbarer sind als früher… Dank der Kombination aus historischen Migrationsmustern und kostengünstiger Konnektivität werden Familienstrukturen neu definiert”. (2)
Echte Demokratie fällt für Schwab im Wesentlichen in dieselbe Kategorie. Er weiß, dass die meisten Menschen nicht bereitwillig Plänen zustimmen werden, die ihr Leben zerstören und sie für ein globales technisch-faschistisches Ausbeutungssystem versklaven, so dass es einfach keine Option ist, ihnen ein Mitspracherecht zu geben. Aus diesem Grund ist das Konzept der “Stakeholder” für Schwabs Projekt so wichtig gewesen. Wie bereits erwähnt, handelt es sich dabei um die Negierung der Demokratie, wobei die Betonung stattdessen darauf liegt, “die verschiedenen Interessengruppen bei der Lösungsfindung zu erreichen”. (1) Wenn die Öffentlichkeit, das Volk, in diesen Prozess einbezogen wird, dann nur auf einer oberflächlichen Ebene. Die Tagesordnung ist bereits vorgegeben und die Entscheidungen werden hinter den Kulissen getroffen. Schwab räumt dies ein, wenn er schreibt:
“Wir müssen den Dialog zwischen allen Beteiligten wiederherstellen, um ein gegenseitiges Verständnis zu gewährleisten, das eine Kultur des Vertrauens zwischen Regulierungsbehörden, Nichtregierungsorganisationen, Fachleuten und Wissenschaftlern fördert. Auch die Öffentlichkeit muss berücksichtigt werden, denn sie muss sich an der demokratischen Gestaltung biotechnologischer Entwicklungen beteiligen, die sich auf die Gesellschaft, den Einzelnen und die Kulturen auswirken.” (1)
Die Öffentlichkeit muss also “auch” berücksichtigt werden, sozusagen im Nachhinein. Nicht einmal direkt konsultiert, nur “berücksichtigt”! Und die Rolle des Volkes, des Demos, wird lediglich darin bestehen, an der “Gestaltung” der biotechnologischen Entwicklungen “teilzunehmen”. Die Möglichkeit, dass die Öffentlichkeit die biotechnologischen Entwicklungen ablehnt, ist dank der bewusst eingebauten Annahmen der Stakeholder-Formel völlig ausgeschlossen. Die gleiche Botschaft wird in der Überschrift von Schwabs Fazit in “Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution” angedeutet: “Was Sie tun können, um die vierte industrielle Revolution zu gestalten”. (1) Die Technologie-Tyrannei kann nicht in Frage gestellt oder aufgehalten, sondern nur “gestaltet” werden. Schwab verwendet den Begriff “Systemführerschaft”, um die zutiefst antidemokratische Art und Weise zu beschreiben, in der die 1% uns allen ihre Agenda aufzwingen, ohne uns die Möglichkeit zu geben, “nein” zu sagen. Er schreibt hierzu:
“Bei der Systemführerschaft geht es darum, eine gemeinsame Vision für den Wandel zu kultivieren – in Zusammenarbeit mit allen Akteuren der globalen Gesellschaft – und dann danach zu handeln, um die Art und Weise zu ändern, wie das System seinen Nutzen erbringt und für wen. Systemführerschaft erfordert das Handeln aller Interessengruppen, einschließlich der Einzelpersonen, der Führungskräfte in der Wirtschaft, der gesellschaftlichen Einflussnehmer und der politischen Entscheidungsträger.” (1)
Er bezeichnet diese umfassende Kontrolle von oben nach unten als “Systemmanagement der menschlichen Existenz” (1), obwohl andere vielleicht den Begriff “Totalitarismus” bevorzugen.
Eines der charakteristischen Merkmale des historischen Faschismus in Italien und Deutschland war seine Ungeduld mit den unbequemen Beschränkungen, die der herrschenden Klasse (“der Nation” in der faschistischen Sprache) durch Demokratie und politischen Liberalismus auferlegt wurden. All dies musste aus dem Weg geräumt werden, um einen Blitzkrieg der beschleunigten “Modernisierung” zu ermöglichen. Wir sehen denselben Geist in Schwabs Forderungen nach “agilem Regieren” wieder aufleben, in denen er behauptet, dass “das Tempo der technologischen Entwicklung und eine Reihe von Merkmalen der Technologien frühere politische Entscheidungszyklen und -prozesse unangemessen machen”. (1) Dazu schreibt er:
“Der Gedanke, Governance-Modelle zu reformieren, um mit neuen Technologien zurechtzukommen, ist nicht neu, aber die Dringlichkeit, dies zu tun, ist angesichts der Macht der heutigen aufkommenden Technologien noch viel größer… das Konzept der beweglichen Governance zielt darauf ab, der Wendigkeit, Fließfähigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Technologien selbst und der Akteure des privaten Sektors, die sie anwenden, gerecht zu werden”. (1)
Die Formulierung “Reform der Governance-Modelle zur Bewältigung der neuen Technologien” verrät eigentlich schon, worum es hier geht. Wie im Faschismus müssen die sozialen Strukturen neu erfunden werden, um den Anforderungen des Kapitalismus und seiner profitsteigernden Technologien gerecht zu werden. Schwab erklärt, dass sein “bewegliches Regieren” die Schaffung so genannter “policy labs” – “geschützte Räume innerhalb der Regierung mit dem ausdrücklichen Mandat, mit neuen Methoden der Politikentwicklung unter Anwendung beweglicher Prinzipien zu experimentieren” – und “die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Unternehmen zur Schaffung von ‘Entwicklungs-Sandkästen’ und ‘experimentellen Prüfständen’ zur Entwicklung von Vorschriften unter Verwendung iterativer, sektorübergreifender und flexibler Ansätze” beinhalten würde. (1)
Für Schwab besteht die Rolle des Staates darin, die kapitalistischen Ziele voranzutreiben, und nicht darin, sie in irgendeiner Form zu kontrollieren. Während er die Rolle des Staates bei der Ermöglichung der Übernahme unseres Lebens durch die Unternehmen befürwortet, ist er weniger begeistert von dessen Regulierungsfunktion, die den Zufluss von Profiten in private Hände bremsen könnte, und so sieht er “die Entwicklung von Ökosystemen privater Regulierer, die auf den Märkten konkurrieren”. (1) In seinem 2018 erschienenen Buch erörtert Schwab das Problem lästiger Regulierungen und die Frage, wie man diese Grenzen im Zusammenhang mit Daten und Privatsphäre am besten “überwinden” kann. Er schlägt “öffentlich-private Vereinbarungen über die gemeinsame Nutzung von Daten vor, die im Notfall ‘Glas zerbrechen’. Diese kommen nur in vorher vereinbarten Notfällen (z. B. bei einer Pandemie) zum Tragen und können dazu beitragen, Verzögerungen zu verringern und die Koordinierung von Ersthelfern zu verbessern, indem sie vorübergehend die gemeinsame Nutzung von Daten ermöglichen, die unter normalen Umständen illegal wären”. (1) Seltsamerweise gab es zwei Jahre später tatsächlich eine “Pandemie”, und diese “im Voraus vereinbarten Notfallbedingungen” wurden Wirklichkeit. Für Schwab dürfte dies keine allzu große Überraschung gewesen sein, denn sein WEF war im Oktober 2019 Mitveranstalter der berüchtigten Konferenz Event 201, auf der eine fiktive Coronavirus-Pandemie simuliert wurde. Und er verschwendete wenig Zeit mit der Veröffentlichung eines neuen Buches “Covid-19: The Great Reset”, das er gemeinsam mit Thierry Malleret verfasst hat, der das so genannte Monatsbarometer betreibt, “eine prägnante Prognoseanalyse für Privatanleger, globale CEOs sowie Meinungs- und Entscheidungsträger”. (4)
Das im Juli 2020 veröffentlichte Buch will “Vermutungen und Ideen darüber anstellen, wie die Welt nach einer Pandemie aussehen könnte und vielleicht auch sollte”. (4) Schwab und Malleret räumen ein, dass Covid-19 “eine der am wenigsten tödlichen Pandemien ist, die die Welt in den letzten 2000 Jahren erlebt hat”, und fügen hinzu, dass “die Folgen von COVID-19 in Bezug auf Gesundheit und Sterblichkeit im Vergleich zu früheren Pandemien gering sein werden”. (4) Sie fügen hinzu:
“Es handelt sich nicht um eine existenzielle Bedrohung oder um einen Schock, der die Weltbevölkerung jahrzehntelang prägen wird”. (4)
Doch unglaublicherweise wird diese “milde” Krankheit gleichzeitig als Vorwand für einen beispiellosen sozialen Wandel unter dem Banner “The Great Reset” präsentiert! Und obwohl sie ausdrücklich erklären, dass Covid-19 keinen großen “Schock” darstellt, verwenden die Autoren wiederholt denselben Begriff, um die umfassenderen Auswirkungen der Krise zu beschreiben. Schwab und Malleret stellen Covid-19 in eine lange Tradition von Ereignissen, die plötzliche und bedeutsame Veränderungen in unseren Gesellschaften ermöglicht haben. Sie verweisen insbesondere auf den Zweiten Weltkrieg:
“Der Zweite Weltkrieg war der Inbegriff eines Transformationskriegs, der nicht nur grundlegende Veränderungen der Weltordnung und der Weltwirtschaft auslöste, sondern auch radikale Veränderungen in den gesellschaftlichen Einstellungen und Überzeugungen mit sich brachte, die schließlich den Weg für radikal neue politische Maßnahmen und Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags ebneten (z. B. die Aufnahme von Frauen in die Arbeitswelt, bevor sie Wählerinnen wurden). Natürlich gibt es grundlegende Unterschiede zwischen einer Pandemie und einem Krieg (auf die wir auf den folgenden Seiten noch näher eingehen werden), aber das Ausmaß ihrer transformativen Kraft ist vergleichbar. Beide haben das Potenzial, eine transformative Krise von bisher unvorstellbarem Ausmaß zu sein”. (4)
Sie schließen sich auch vielen zeitgenössischen “Verschwörungstheoretikern” an, die einen direkten Vergleich zwischen Covid-19 und 9/11 ziehen:
“Dies geschah nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Überall auf der Welt wurden neue Sicherheitsmaßnahmen wie der Einsatz von Kameras in großem Umfang, die Forderung nach elektronischen Ausweisen und die Erfassung der Ein- und Ausgänge von Mitarbeitern und Besuchern zur Norm. Damals galten diese Maßnahmen als extrem, aber heute werden sie überall angewandt und gelten als ‘normal'”. (4)
Wenn ein Tyrann sich das Recht herausnimmt, über eine Bevölkerung zu herrschen, ohne deren Ansichten zu berücksichtigen, rechtfertigt er seine Diktatur gerne mit der Behauptung, er sei moralisch dazu berechtigt, weil er “aufgeklärt” sei. Das Gleiche gilt für die von Covid angeheizte Tyrannei von Schwabs Great Reset, die das Buch als “aufgeklärte Führung” kategorisiert und hinzufügt:
“Einige Führungskräfte und Entscheidungsträger, die bereits an vorderster Front im Kampf gegen den Klimawandel standen, wollen den Schock, den die Pandemie verursacht hat, vielleicht nutzen, um langfristige und umfassendere Umweltveränderungen durchzuführen. Sie werden die Pandemie ‘gut einsetzen’, indem sie die Krise nicht ungenutzt verstreichen lassen”. (4)
Die herrschende globale kapitalistische Elite hat sicherlich ihr Bestes getan, um “aus dem Schock der Panik Nutzen zu ziehen”, indem sie uns allen seit den allerersten Tagen des Ausbruchs versichert hat, dass aus unerfindlichen Gründen nichts in unserem Leben jemals wieder so sein könnte wie vorher. Schwab und Malleret verwenden die Formulierung “New Normal” mit Begeisterung, obwohl sie zugeben, dass das Virus immer nur “mild” war. “Es ist unser entscheidender Moment”, krähen sie. “Viele Dinge werden sich für immer verändern”. “Eine neue Welt wird entstehen”. “Die gesellschaftlichen Umwälzungen, die COVID-19 auslöst, werden Jahre, vielleicht sogar Generationen andauern. “Viele von uns fragen sich, wann die Dinge wieder zur Normalität zurückkehren werden. Die kurze Antwort lautet: niemals”. (4)
Sie gehen sogar so weit, dass sie eine neue historische Trennung zwischen “der Zeit vor der Pandemie” und “der Welt nach der Pandemie” vorschlagen. (4) So schreiben sie:
“Es stehen radikale Veränderungen von solcher Tragweite bevor, dass einige Experten von einer Ära ‘vor dem Coronavirus’ (BC) und ‘nach dem Coronavirus’ (AC) sprechen. Wir werden auch weiterhin von der Schnelligkeit und der unerwarteten Natur dieser Veränderungen überrascht werden – da sie miteinander verschmelzen, werden sie Folgen zweiter, dritter, vierter und weiterer Ordnung, Kaskadeneffekte und unvorhergesehene Ergebnisse hervorrufen. Auf diese Weise werden sie eine ‘neue Normalität’ formen, die sich radikal von der unterscheidet, die wir nach und nach hinter uns lassen werden. Viele unserer Überzeugungen und Annahmen darüber, wie die Welt aussehen könnte oder sollte, werden in diesem Prozess erschüttert werden.” (4)
Bereits 2016 blickte Schwab auf “neue Wege der Nutzung von Technologie zur Verhaltensänderung” (2) und sagte voraus:
“Das Ausmaß und die Tragweite der sich entfaltenden technologischen Revolution werden wirtschaftliche, soziale und kulturelle Veränderungen von solch phänomenalem Ausmaß herbeiführen, dass sie kaum vorstellbar sind.” (2)
Ein Weg, auf dem er hoffte, seine technokratische Agenda voranzutreiben, waren, wie wir bereits festgestellt haben, die falschen “Lösungen” für den Klimawandel, die von falschen grünen Kapitalisten vorgeschlagen wurden. Unter dem Titel “environmental reset” stellen Schwab und Malleret fest:
“Auf den ersten Blick scheinen Pandemie und Umwelt nur entfernt verwandte Cousins zu sein; aber sie sind viel näher und stärker miteinander verflochten, als wir denken”. (4)
Einer der Zusammenhänge besteht darin, dass sowohl die Klima- als auch die Virus-“Krise” vom WEF und seinesgleichen benutzt wurden, um ihre Agenda der Global Governance voranzutreiben. Wie Schwab und sein Mitautor es ausdrücken, “sind sie von Natur aus global und können daher nur in einer global koordinierten Weise richtig angegangen werden”. (4) Eine weitere Verbindung besteht darin, dass die “Wirtschaft nach der Pandemie” und die “grüne Wirtschaft” (4) mit massiven Profiten für weitgehend dieselben Sektoren des Großkapitals verbunden sind. Covid-19 war offensichtlich eine gute Nachricht für die Kapitalisten, die hofften, von der Umweltzerstörung zu profitieren, wie Schwab und Malleret berichten:
“Die Überzeugung, dass ESG-Strategien von der Pandemie profitiert haben und höchstwahrscheinlich weiter profitieren werden, wird durch verschiedene Umfragen und Berichte bestätigt. Erste Daten zeigen, dass der Nachhaltigkeitssektor im ersten Quartal 2020 besser abgeschnitten hat als konventionelle Fonds”. (4)
Die kapitalistischen Haie des so genannten “Nachhaltigkeitssektors” reiben sich genüsslich die Hände bei der Aussicht auf all das Geld, das sie mit dem von Covid vorgezeichneten großen faschistischen Reset verdienen werden, bei dem der Staat zur Finanzierung ihrer heuchlerischen Profitmacherei instrumentalisiert wird. Man beachte Schwab und Malleret:
“Der Schlüssel zur Verlagerung von privatem Kapital in neue Quellen naturfreundlicher, wirtschaftlicher Wertschöpfung wird darin bestehen, wichtige politische Hebel und Anreize für die öffentliche Finanzierung als Teil eines umfassenderen wirtschaftlichen Neustarts zu verschieben”. (4)
“Ein von Systemiq in Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum erstelltes Strategiepapier schätzt, dass der Aufbau einer naturverträglichen Wirtschaft bis 2030 mehr als 10 Billionen Dollar pro Jahr ausmachen könnte… Die Umstellung der Umwelt sollte nicht als Kostenfaktor betrachtet werden, sondern vielmehr als eine Investition, die wirtschaftliche Aktivität und Beschäftigungsmöglichkeiten schafft”. (4)
Angesichts der von Schwab dargelegten Verflechtung von Klima- und Covid-Krise könnte man vermuten, dass der ursprüngliche Plan darin bestand, den New Normal Reset auf dem Rücken der Klimakrise durchzusetzen. Aber offensichtlich hat die ganze Publicity für Greta Thunberg und die vom Großkapital unterstützte Extinction Rebellion nicht genug öffentliche Panik ausgelöst, um solche Maßnahmen zu rechtfertigen. Covid-19 dient Schwabs Zwecken perfekt, denn die unmittelbare Dringlichkeit, die es darstellt, erlaubt es, den gesamten Prozess zu beschleunigen und ohne angemessene Prüfung durchzupeitschen.
“Dieser entscheidende Unterschied zwischen den jeweiligen Zeithorizonten einer Pandemie und dem des Klimawandels und der Naturzerstörung bedeutet, dass das Risiko einer Pandemie ein sofortiges Handeln erfordert, dem ein schnelles Ergebnis folgt, während der Klimawandel und die Naturzerstörung ebenfalls ein sofortiges Handeln erfordern, das Ergebnis (oder die ‘zukünftige Belohnung’, im Jargon der Ökonomen) aber erst mit einer gewissen Verzögerung eintritt”. (4)
Für Schwab und seine Freunde ist Covid-19 der große Beschleuniger für alles, was sie uns seit Jahren aufzwingen wollen. Wie er und Malleret sagen:
“Die Pandemie verschärft und beschleunigt eindeutig geopolitische Trends, die bereits vor dem Ausbruch der Krise erkennbar waren”. (4)
“Die Pandemie wird einen Wendepunkt markieren, indem sie diesen Übergang beschleunigt. Sie hat das Problem herauskristallisiert und eine Rückkehr zum Status quo vor der Pandemie unmöglich gemacht”. (4)
Sie können ihre Freude über die Richtung, die die Gesellschaft jetzt einschlägt, kaum verbergen:
“Die Pandemie wird die Innovation noch mehr beschleunigen, die bereits im Gange befindlichen technologischen Veränderungen katalysieren (vergleichbar mit dem Verschärfungseffekt, den sie auf andere zugrunde liegende globale und nationale Probleme hatte) und jedem digitalen Unternehmen oder der digitalen Dimension jedes Unternehmens einen ‘Turbolader’ verpassen”. (4)
“Mit der Pandemie hat die ‘digitale Transformation’, von der so viele Analysten seit Jahren sprechen, ohne genau zu wissen, was sie bedeutet, ihren Katalysator gefunden. Eine wichtige Auswirkung der Eingrenzung wird sein, dass sich die digitale Welt in entscheidender und vielfach permanenter Weise ausbreitet und weiterentwickelt.
Im April 2020 beobachteten mehrere führende Techniker, wie schnell und radikal die durch die Gesundheitskrise entstandenen Notwendigkeiten die Einführung einer breiten Palette von Technologien beschleunigt hatten. Innerhalb nur eines Monats schien es, als ob viele Unternehmen bei der Einführung von Technologien um mehrere Jahre vorpreschten.” (4)
Das Schicksal meint es offensichtlich gut mit Klaus Schwab, denn diese Covid-19-Krise hat erfreulicherweise so ziemlich jeden Aspekt der Agenda, die er seit Jahrzehnten vertritt, vorangebracht. So berichten er und Malleret mit Genugtuung, dass “die Pandemie die Einführung der Automatisierung am Arbeitsplatz und die Einführung von mehr Robotern in unserem persönlichen und beruflichen Leben beschleunigen wird”. (4)
Die weltweiten Lockdowns haben natürlich den Unternehmen, die Online-Shopping anbieten, einen großen finanziellen Auftrieb verschafft. Die Autoren berichten:
“Die Verbraucher brauchen Produkte und wenn sie nicht einkaufen können, werden sie unweigerlich darauf zurückgreifen, sie online zu kaufen. Wenn sich die Gewohnheit durchsetzt, werden Menschen, die noch nie online eingekauft haben, sich daran gewöhnen, während Menschen, die vorher nur gelegentlich online eingekauft haben, sich vermutlich mehr darauf verlassen werden. Dies wurde während der Lockdowns deutlich. In den USA haben Amazon und Walmart zusammen 250.000 Mitarbeiter eingestellt, um mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten, und eine massive Infrastruktur für die Online-Lieferung aufgebaut. Dieses beschleunigte Wachstum des elektronischen Handels bedeutet, dass die Giganten des Online-Einzelhandels wahrscheinlich noch stärker aus der Krise hervorgehen werden als in der Zeit vor der Pandemie”. (4)
“Da immer mehr und vielfältigere Dinge und Dienstleistungen über unsere Handys und Computer zu uns gebracht werden, werden Unternehmen in so unterschiedlichen Bereichen wie E-Commerce, kontaktlose Transaktionen, digitale Inhalte, Roboter und Drohnenlieferungen (um nur einige zu nennen) florieren. Es ist kein Zufall, dass Firmen wie Alibaba, Amazon, Netflix oder Zoom als ‘Gewinner’ aus den Lockdowns hervorgegangen sind”. (4)
Im Umkehrschluss könnte man sagen, dass es “kein Zufall” ist, dass Regierungen, die vom Großkapital erobert und kontrolliert wurden, dank Leuten wie dem WEF eine “neue Realität” durchgesetzt haben, in der Großunternehmen die “Gewinner” sind. Die von Covid inspirierten guten Nachrichten hören für alle Wirtschaftszweige, die von der Vierten Industriellen Repression profitieren, nicht auf.
“Die Pandemie könnte sich als ein Segen für die Online-Bildung erweisen”, berichten Schwab und Malleret.
“In Asien ist die Verlagerung zur Online-Bildung besonders bemerkenswert: Die Zahl der Studenten, die sich digital einschreiben, nimmt stark zu, die Bewertung von Online-Bildungsunternehmen ist viel höher und es steht mehr Kapital für ‘Ed-Tech’-Start-ups zur Verfügung… Im Sommer 2020 scheint die Richtung des Trends klar zu sein: Die Welt der Bildung wird, wie so viele andere Branchen auch, teilweise virtuell werden”. (4)
Auch der Online-Sport ist auf dem Vormarsch:
“Eine Zeit lang kann Social Distancing die Ausübung bestimmter Sportarten einschränken, was wiederum der immer stärkeren Ausbreitung des E-Sports zugute kommen wird. Die Technik und das Digitale sind nie weit weg”. (4)
Ähnliche Nachrichten gibt es aus dem Bankensektor:
“Der Anteil der Online-Bankgeschäfte ist während der Krise von 10 Prozent auf 90 Prozent gestiegen, ohne dass die Qualität nachgelassen hat, wobei die Anforderungen gestiegen sind”. (4)
Der von Covid inspirierte Vorstoß in die Online-Aktivitäten kommt offensichtlich Big Tech zugute, die aus der Krise enorme Gewinne erzielen, wie die Autoren beschreiben:
“Der kombinierte Marktwert der führenden Technologieunternehmen erreichte während der Lockdowns einen Rekord nach dem anderen und stieg sogar wieder über das Niveau vor Beginn des Ausbruchs… es ist unwahrscheinlich, dass dieses Phänomen in nächster Zeit nachlässt, ganz im Gegenteil”. (4)
Aber es ist auch eine gute Nachricht für alle betroffenen Unternehmen, die keine Menschen mehr für ihre Arbeit bezahlen müssen. Bei der Automatisierung ging und geht es immer darum, Kosten zu sparen und damit die Gewinne der kapitalistischen Elite zu steigern. Die Kultur des faschistischen New Normal wird auch für bestimmte Wirtschaftszweige, wie die Verpackungsindustrie, lukrative Nebeneffekte haben, erklären Schwab und Malleret.
“Die Pandemie wird sicherlich unser Augenmerk auf die Hygiene lenken. Die neue Besessenheit von Sauberkeit wird vor allem die Entwicklung neuer Verpackungsformen nach sich ziehen. Wir werden dazu angehalten, die Produkte, die wir kaufen, nicht zu berühren. Einfache Vergnügungen wie das Riechen an einer Melone oder das Auspressen einer Frucht werden verpönt sein und vielleicht sogar der Vergangenheit angehören”. (4)
Die Autoren beschreiben auch, was sehr nach einer technokratischen, profitorientierten Agenda hinter dem “Social Distancing” klingt, das ein solches Schlüsselelement des Covid-“Reset” gewesen ist. So schreiben sie:
“In der einen oder anderen Form werden die Maßnahmen zur sozialen und physischen Distanzierung wahrscheinlich auch nach dem Abklingen der Pandemie fortbestehen und die Entscheidung vieler Unternehmen aus verschiedenen Branchen rechtfertigen, die Automatisierung zu beschleunigen. Nach einer Weile werden die anhaltenden Sorgen über technologische Arbeitslosigkeit zurückgehen, da die Unternehmen die Notwendigkeit betonen, den Arbeitsplatz so umzustrukturieren, dass der enge menschliche Kontakt minimiert wird. In der Tat eignen sich Automatisierungstechnologien besonders gut für eine Welt, in der die Menschen einander nicht zu nahe kommen können oder bereit sind, ihre Interaktionen zu reduzieren. Unsere anhaltende und möglicherweise dauerhafte Angst, mit einem Virus (COVID-19 oder einem anderen) infiziert zu werden, wird daher den unaufhaltsamen Vormarsch der Automatisierung beschleunigen, insbesondere in den Bereichen, die für die Automatisierung am anfälligsten sind”. (4)
Wie bereits erwähnt, ist Schwab seit langem frustriert über all die lästigen Vorschriften, die Kapitalisten daran hindern, so viel Geld zu verdienen, wie sie gerne würden, indem sie sich auf wirtschaftlich irrelevante Belange wie die Sicherheit und das Wohlergehen der Menschen konzentrieren. Aber – hurra! – die Covid-Krise hat den perfekten Vorwand geliefert, um große Teile dieser überholten Hindernisse für Wohlstand und Wachstum abzuschaffen. Ein Bereich, in dem die lästige Bürokratie abgeschafft wird, ist die Gesundheit. Warum sollte ein vernünftiger Akteur auf die Idee kommen, dass die Rentabilität dieses Wirtschaftszweigs durch eine besondere Sorgfaltspflicht beeinträchtigt werden sollte? Schwab und Malleret stellen erfreut fest, dass die Telemedizin vom Covid-Notstand “erheblich profitieren” wird:
“Die Notwendigkeit, die Pandemie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen (und während des Ausbruchs auch die Notwendigkeit, das Gesundheitspersonal zu schützen, indem man ihm erlaubt, aus der Ferne zu arbeiten), hat einige der regulatorischen und gesetzlichen Hindernisse für die Einführung der Telemedizin beseitigt”. (4)
Die Abschaffung von Vorschriften ist ein allgemeines Phänomen unter dem globalen Regime der Neuen Normalität, wie Schwab und Malleret berichten:
“Bislang haben die Regierungen das Tempo der Einführung neuer Technologien oft durch langwieriges Grübeln darüber gebremst, wie der beste Rechtsrahmen aussehen sollte, aber wie das Beispiel der Telemedizin und der Lieferung per Drohne jetzt zeigt, ist eine dramatische, durch die Notwendigkeit erzwungene Beschleunigung möglich. Während der Lockdowns kam es zu einer quasi globalen Lockerung von Vorschriften, die zuvor den Fortschritt in Bereichen behindert hatten, in denen die Technologie schon seit Jahren verfügbar war, weil es keine bessere oder andere Wahl gab. Was bis vor kurzem noch undenkbar war, wurde plötzlich möglich… Die neuen Vorschriften bleiben bestehen”. (4)
“Der derzeitige Zwang, die ‘kontaktlose Wirtschaft’ um jeden Preis voranzutreiben, und die daraus resultierende Bereitschaft der Regulierungsbehörden, dies zu beschleunigen, bedeutet, dass es keine Hindernisse gibt”. (4)
“Keine Hindernisse”. Täuschen Sie sich nicht: Das ist die Sprache, die der Kapitalismus verwendet, wenn er den Schein der liberalen Demokratie aufgibt und in den faschistischen Modus übergeht. Aus dem Werk von Schwab und Malleret geht klar hervor, dass eine faschistische Verschmelzung von Staat und Wirtschaft zum Vorteil der Letztgenannten die Grundlage für ihren großen Neustart bildet. Seit Beginn der Covid-Krise wurden phänomenale Geldsummen aus den öffentlichen Kassen in die prall gefüllten Taschen der 1% transferiert, wie sie einräumen:
“Im April 2020, gerade als die Pandemie begann, die Welt zu erfassen, hatten Regierungen auf der ganzen Welt Konjunkturprogramme in Höhe von mehreren Billionen Dollar angekündigt, als ob acht oder neun Marshall-Pläne fast gleichzeitig in Kraft gesetzt worden wären”. (4)
“COVID-19 hat viele der Spielregeln zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor neu geschrieben. … Die wohlwollende (oder auch nicht wohlwollende) stärkere Einmischung der Regierungen in das Leben der Unternehmen und die Führung ihrer Geschäfte wird länder- und branchenabhängig sein und daher viele verschiedene Formen annehmen”. (4)
“Maßnahmen, die vor der Pandemie undenkbar gewesen wären, könnten weltweit zum Standard werden, wenn die Regierungen versuchen zu verhindern, dass sich die wirtschaftliche Rezession in eine katastrophale Depression verwandelt.
Zunehmend werden Forderungen laut, dass die Regierung als ‘Zahler der letzten Instanz’ agieren soll, um die durch die Pandemie ausgelöste Flut von Massenentlassungen und Unternehmenszerstörungen zu verhindern oder einzudämmen. All diese Veränderungen verändern die Spielregeln der Wirtschafts- und Währungspolitik.” (4)
Schwab und sein Autorenkollege begrüßen die Aussicht, dass der Staat mehr Befugnisse erhält, um die Profitgier des Großkapitals zu unterstützen. So schreiben sie:
“Eine der großen Lehren der letzten fünf Jahrhunderte in Europa und Amerika ist diese: Akute Krisen tragen dazu bei, die Macht des Staates zu stärken. Das war schon immer so und es gibt keinen Grund, warum es bei der COVID-19-Pandemie anders sein sollte”. (4)
“Mit Blick auf die Zukunft werden die Regierungen höchstwahrscheinlich, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität, entscheiden, dass es im besten Interesse der Gesellschaft ist, einige der Spielregeln neu zu schreiben und ihre Rolle dauerhaft zu stärken.” (4)
Die Idee, die Spielregeln neu zu schreiben, erinnert wiederum stark an die faschistische Sprache, ebenso wie die Idee, die Rolle des Staates bei der Unterstützung des Privatsektors permanent zu stärken. Es lohnt sich in der Tat, Schwabs Position in dieser Frage mit der des italienischen faschistischen Diktators Benito Mussolini zu vergleichen, der 1931 auf die Wirtschaftskrise reagierte, indem er eine spezielle Notstandseinrichtung, das L’Istituto mobiliare italiano, zur Unterstützung der Unternehmen einrichtete. Er erklärte, dies sei “ein Mittel, um die italienische Wirtschaft energisch in Richtung ihrer korporativen Phase voranzutreiben, d.h. ein System, das das Privateigentum und die Initiative grundsätzlich respektiert, sie aber eng an den Staat bindet, der allein in der Lage ist, sie zu schützen, zu kontrollieren und zu nähren”. (4)
Der Verdacht des faschistischen Charakters von Schwabs Great Reset wird natürlich durch die polizeistaatlichen Maßnahmen bestätigt, die auf der ganzen Welt eingeführt wurden, um die Einhaltung der Covid-Notmaßnahmen zu gewährleisten. Die schiere rohe Gewalt, die immer unter der Oberfläche des kapitalistischen Systems liegt, wird immer sichtbarer, wenn es in sein faschistisches Stadium eintritt, und das ist in Schwabs und Mallerets Buch sehr deutlich zu spüren. Das Wort “Gewalt” wird im Zusammenhang mit Covid-19 immer wieder verwendet. Manchmal geschieht dies in einem geschäftlichen Kontext, wie bei den Aussagen, dass “COVID-19 alle Banken gezwungen hat, eine digitale Transformation zu beschleunigen, die jetzt hier ist, um zu bleiben” oder dass “der Micro-Reset jedes Unternehmen in jeder Branche dazu zwingen wird, neue Wege des Wirtschaftens, der Arbeit und des Betriebs zu erproben”. (4) Aber manchmal wird er auch direkt auf Menschen angewandt oder auf “Verbraucher”, wie Schwab und Konsorten es vorziehen, von uns zu sprechen.
“Während der Lockdowns waren viele Verbraucher, die zuvor zögerten, sich zu sehr auf digitale Anwendungen und Dienste zu verlassen, fast über Nacht gezwungen, ihre Gewohnheiten zu ändern: Filme online ansehen, anstatt ins Kino zu gehen, Essen liefern lassen, anstatt ins Restaurant zu gehen, mit Freunden aus der Ferne sprechen, anstatt sie persönlich zu treffen, mit Kollegen am Bildschirm sprechen, anstatt am Kaffeeautomaten zu plaudern, online trainieren, anstatt ins Fitnessstudio zu gehen, und so weiter…
Viele der technischen Verhaltensweisen, die wir gezwungen waren, uns während der Einschränkungen anzueignen, werden durch Gewöhnung natürlicher für uns. In dem Maße, wie die soziale und physische Distanz fortbesteht, wird der Rückgriff auf digitale Plattformen, um zu kommunizieren, zu arbeiten, Rat zu suchen oder etwas zu bestellen, nach und nach die früher eingefahrenen Gewohnheiten verdrängen”. (4)
In einem faschistischen System hat der Einzelne nicht die Wahl, ob er den Forderungen nachkommen will oder nicht, wie Schwab und Malleret in Bezug auf die sogenannte Kontaktverfolgung deutlich machen:
“Keine freiwillige App zum Aufspüren von Kontakten wird funktionieren, wenn die Menschen nicht bereit sind, ihre eigenen persönlichen Daten an die staatliche Behörde weiterzugeben, die das System überwacht; wenn sich ein Einzelner weigert, die App herunterzuladen (und damit Informationen über eine mögliche Infektion, Bewegungen und Kontakte zurückzuhalten), werden alle davon betroffen sein”. (4)
Darin sehen sie einen weiteren großen Vorteil der Covid-Krise gegenüber der Umweltkrise, die zur Durchsetzung ihres “New Normal” hätte genutzt werden können:
“Während bei einer Pandemie die Mehrheit der Bürger der Notwendigkeit von Zwangsmaßnahmen zustimmt, wird sie sich im Falle von Umweltrisiken, bei denen die Beweise umstritten sind, gegen eine restriktive Politik wehren”. (4)
Diese “Zwangsmaßnahmen”, die wir alle mitmachen sollen, werden natürlich ein unvorstellbares Ausmaß an faschistischer Überwachung unseres Lebens, insbesondere in unserer Rolle als Lohnsklaven, mit sich bringen. Schwab und Malleret schreiben:
“Der Trend in den Unternehmen wird in Richtung einer stärkeren Überwachung gehen; im Guten wie im Schlechten werden die Unternehmen beobachten und manchmal aufzeichnen, was ihre Mitarbeiter tun. Dieser Trend könnte viele verschiedene Formen annehmen, von der Messung der Körpertemperatur mit Wärmebildkameras bis hin zur Überwachung der Einhaltung des Social Distancing durch die Mitarbeiter mittels einer App”. (4)
Zwangsmaßnahmen der einen oder anderen Art werden wahrscheinlich auch eingesetzt werden, um die Menschen zu zwingen, die Covid-Impfstoffe zu nehmen, die derzeit in Vorbereitung sind. Schwab ist mit dieser Welt eng verbunden, denn er ist mit Bill Gates “per Du” und wurde von Henry McKinnell, dem Vorsitzenden und CEO von Pfizer Inc, als “eine Person, die sich einer wirklich edlen Sache verschrieben hat”, gelobt. So ist es nicht verwunderlich, dass er mit Malleret darauf besteht, dass “eine vollständige Rückkehr zur ‘Normalität’ nicht ins Auge gefasst werden kann, bevor ein Impfstoff verfügbar ist”. (4) Er fügt hinzu:
“Die nächste Hürde ist die politische Herausforderung, genügend Menschen weltweit zu impfen (wir sind alle nur so stark wie das schwächste Glied), und zwar mit einer ausreichend hohen Durchimpfungsrate, trotz der Zunahme der Impfgegner”. (4)
Die “Impfgegner” reihen sich damit in Schwabs Liste der Bedrohungen für sein Projekt ein, zusammen mit den Globalisierungsgegnern, den Antikapitalisten, den Gilets Jaunes und all jenen, die sich in “Klassenkonflikten”, “gesellschaftlichem Widerstand” und “politischen Gegenbewegungen” engagieren. Die Mehrheit der Weltbevölkerung ist durch den Mangel an Demokratie, den Schwab durch seine stakeholder-orientierte Unternehmensherrschaft, seine “bewegliche Regierungsführung”, sein totalitäres “Systemmanagement der menschlichen Existenz” akzentuieren will, bereits von Entscheidungsprozessen ausgeschlossen. Doch wie will er mit dem “düsteren Szenario” umgehen, dass sich die Menschen gegen seinen großen New-Normal-Reset und seine transhumanistische vierte industrielle Revolution auflehnen? Welches Maß an “Gewalt” und “Zwangsmaßnahmen” wäre er bereit zu akzeptieren, um den Anbruch seines technokratischen neuen Zeitalters zu gewährleisten? Die Frage ist erschreckend, aber wir sollten auch das historische Beispiel des Regimes des 20. Jahrhunderts bedenken, in das Schwab hineingeboren wurde.
Hitlers neue nationalsozialistische Normalität sollte tausend Jahre andauern, brach aber 988 Jahre vor dem Ziel zusammen. Nur weil Hitler mit der ganzen Zuversicht der Macht sagte, dass sein Reich ein Jahrtausend dauern würde, heißt das nicht, dass es so ist. Nur weil Klaus Schwab und Thierry Malleret und ihre Freunde sagen, dass wir jetzt in die vierte industrielle Revolution eintreten und unsere Welt sich für immer verändern wird, heißt das nicht, dass das so ist. Wir müssen ihr Neues Normal nicht akzeptieren. Wir müssen ihre Angstmacherei nicht mitmachen. Wir müssen ihre Impfstoffe nicht annehmen. Wir müssen nicht zulassen, dass sie uns Smartphones implantieren oder unsere DNA verändern. Wir müssen nicht mundtot und unterwürfig direkt in ihre transhumanistische Hölle laufen. Wir können ihre Lügen anprangern! Ihre Agenda entlarven! Ihr Narrativ zurückweisen! Ihre giftige Ideologie ablehnen! Widerstand gegen ihren Faschismus leisten!
Klaus Schwab ist kein Gott, sondern ein Mensch. Nur ein älterer Mann. Und diejenigen, mit denen er zusammenarbeitet, die globale kapitalistische Elite, sind nur wenige an der Zahl. Ihre Ziele sind nicht die Ziele der großen Mehrheit der Menschheit. Ihre transhumanistische Vision ist für fast alle außerhalb ihres kleinen Kreises abstoßend, und sie haben keine Zustimmung zu der technokratischen Diktatur, die sie uns aufzwingen wollen. Das ist ja auch der Grund, warum sie sich so viel Mühe geben mussten, um sie uns unter der falschen Flagge der Virusbekämpfung aufzuzwingen. Sie haben begriffen, dass wir ohne die Rechtfertigung des “Notfalls” niemals bei ihrem abartigen Plan mitmachen würden. Sie haben Angst vor unserer potenziellen Macht, weil sie wissen, dass wir sie besiegen werden, wenn wir uns wehren. Wir können ihr Projekt zum Scheitern bringen, bevor es überhaupt richtig begonnen hat.
Wir sind das Volk, wir sind die 99%, und gemeinsam können wir unsere Freiheit aus den tödlichen Klauen der faschistischen Maschine zurückholen!
[1] Klaus Schwab mit Nicholas Davis, Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution: Wie wir den digitalen Wandel gemeinsam gestalten (2018), E-Book.
[2] Klaus Schwab, Die vierte industrielle Revolution (2016), E-Book.
[3] Kevin Warwick, I, Cyborg (London: Century, 2002), S. 4. Siehe auch Paul Cudenec, Nature, Essence and Anarchy (Sussex: Winter Oak, 2016).
[4] Klaus Schwab, Thierry Malleret, Covid-19: The Great Reset (2020), E-Book. Edition 1.0.
[5] Benito Mussolini, cit. Pierre Milza und Serge Berstein, Le fascisme italien 1919-1945 (Paris: Editions de Seuil, 1980), S. 246.
Am 05.10.20 erschienen auf: https://winteroak.org.uk/2020/10/05/klaus-schwab-and-his-great-fascist-reset/